Eigentümer will Ferienwohnungen bauen, doch die Räte sind dagegen
„So geht’s nicht“: Ausschuss für Umwelt und Technik untersagt im sogenannten „Fischerdorf“eine geplante Umnutzung
(sig) – Wo sich im „Fischerdorf“gegenüber dem Seepark in der Bodanstraße früher eine Praxis und im südlichen Teil des Gebäudes ein Restaurant befanden, will der Eigentümer auf einer Teilfläche künftig Ferienwohnungen vermieten. Grund für die von ihm geplante Umnutzung: Er habe weder für die Praxis noch das Restaurant Nachmieter gefunden.
Lediglich für eine kleine Eisdiele/ Café bestünde eine Nachfrage. Doch zu einer entsprechenden Bauvoranfrage sagte der Ausschuss für Umwelt und Technik am Mittwochabend einstimmig Nein.
Zum einen ist im Bebauungsplan dort explizit ein Restaurant festgelegt. Zum anderen kann sich kein Rat an eine öffentliche Ausschreibung bezüglich der Suche nach einem Praxisbetreiber beziehungsweise einem Wirt erinnern. „So geht’s nicht“, war die einhellige Meinung im Ausschuss. Zwar weiß man um die aktuelle Schwierigkeit, Betreiber einer gastronomischen Einrichtung zu finden, auch sei es keine Lösung, das Projekt zehn Jahre lang brachliegen zu lassen (Karl Bentele), doch fehlte dem Ausschuss ein gesamtheitliches Konzept (Stefan Fehringer) und der Nachweis einer Akquise, nach Betreibern überhaupt zu suchen.
Bürgermeister Daniel Enzensperger sprach von einem attraktiven Platz für die Allgemeinheit und weiß, den heutigen Besitzer schon bei dessen Übernahme an die Festlegung
auf ein Restaurant aufmerksam gemacht zu haben.
Der Leiter des Amts für Gemeindeentwicklung und Bauwesen, Thomas Feick, warnte zudem davor, hier einen Präzedenzfall zu schaffen. Denn der Bereich sei als Sondergebiet ausgewiesen, das den Fremdenverkehrsund Erholungsbedürfnissen der gesamten Bevölkerung dienen solle, weshalb hier ein Restaurant vorgesehen ist. Auch wenn der Bebauungsplan alt – weil aus dem Jahr 1982 – sei, sollte man von der festgesetzten Planung nicht abweichen und einen Restaurantbetrieb durch die Einrichtung von Ferienwohnungen, die hier vorhanden sind, dauerhaft vermeiden, schlägt die Verwaltung vor.
Ursprünglich war der gesamte Bereich, Praxis und Gaststätte, ein großes Restaurant. 1995 wurde dann ein Antrag zur teilweisen Umnutzung des Restaurants in eine Praxis und Gaststätte positiv beschieden.
Der Gemeinderatsausschuss folgte dem Vorschlag der Verwaltung, die teilweise Umnutzung des Restaurants zu Ferienwohnungen zu untersagen.
Hinsichtlich der Praxis ließ man offen, ob diese Nutzung der Öffentlichkeit dauerhaft vorenthalten werden soll.