Katze? Pfui!
Eine Kita in Erfurt verbietet Kindern, an Fastnacht verkleidet zu erscheinen. Das Vorgehen begründen die Verantwortlichen mit einem Verweis auf „kultursensiblen Umgang“.
Ach – man kann im Namen der Narretei mittlerweile so vieles falsch machen! Ich erinnere mich an meine eigene Kindheit: Oft war ich Prinzessin, einmal Charlie Chaplin, und selbst als Gartenzwerg habe ich mich verkleidet. Im Nachhinein ist mir dieses Verhalten unendlich peinlich – ich entschuldige mich bei allen Prinzessinnen dieser Welt, selbstredend auch bei den Gartenzwergen, wenn ich sie durch meine KostümWahl diskriminiert und in ihrer Würde verletzt habe. Bei Charlie Chaplin ist das ja leider nicht mehr möglich. Der Mann ist lange tot.
Nun möchte ich aber auf den wahren Skandal der Fünften Jahreszeit hinweisen: Seit Jahr und Tag schlüpfen Menschen im Deckmantel der guten Laune in unschuldige Tierkostüme. Verkleiden sich als sexy Kätzchen, heiße Tiger, dicke Hamster und – der Gipfel der Geschmacklosigkeit – rosafarbene Bären! Das Tierwohl wird mit Füßen getreten, die Achtung dieser Kreaturen ist den weinbeseelten Feierbiestern schlichtweg egal.
Es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis Peta und andere Tierschutzorganisationen vor den Hallen mit Fastnachtsbällen Mahnwachen abhalten. Denn erst, wenn der letzte Kanarienvogel vor Entsetzen seine Federn verliert, Nachbars Katze sich vor ein Auto wirft und Wolf und Bär die Region verlassen, werdet ihr merken, dass es karierte Strümpfe und ein Herzchen auf der Wange als Kostüm auch getan hätten!