Neues Gemeindehaus soll im Sommer 2021 stehen
Gesamtkosten des Gebäudes liegen im „Millionenbereich“– Grundsteinlegung erfolgt im Frühjahr
- Zumindest für das Baugewerbe scheint der bisherige Verlauf des Winters ein günstiger zu sein, daher hat die Kirchengemeinde St. Stephan-Christuskirche den Spatenstich für das neue kirchliche evangelische Zentrum neben der Christuskirche schon jetzt durchziehen können. „Weil wir das spontan so früh machen konnten, haben wir das bewusst in ganz kleinem Rahmen gemacht“, erklärten die beiden Pfarrer Thomas Bovenschen und Eberhard Heuß.
Doch waren die beiden nicht allein an den Spaten. Die Pfarrerkolleginnen und -kollegen der umliegenden evangelischen Kirchengemeinden am See, der Dekanatsjugendreferent als Vertreter von luv sowie die Architekten halfen tatkräftig mit. Dem Spatenstich ging eine fünfjährige Planungs- und Genehmigungsphase voraus. Das Zentrum wird neben dem eigentlichen Gemeindehaus für die fusionierten Gemeinden von St. Stephan auf der Insel und der Christuskirche Aeschach weitere Funktionen haben. Zum einen wird hier das zentrale Pfarrbüro für alle Seegemeinden eine Heimat finden. So wird St. Verena sein Büro im Lugeck aufgeben, ebenso die Wasserburger Gemeinde St. Johannes. Darüberhinaus wird auch luv – die junge Kirche Lindau hier im neuen Zentrum untergebracht werden und von der Insel, genauer aus dem Hospiz
am Paradiesplatz, aufs Festland ziehen. Das Tipi, das jahrelang neben der Christuskirche stand, ist derzeit abgebaut, wird aber nach Fertigstellung des Neubaus wieder daneben aufgestellt werden, es ist ein Symbol für luv geworden. Auch ein weiteres, ehemaliges Symbol von luv bleibt, zumindest vorerst: das Segelschiff, das die Jugendlichen selbst bauten, aber nicht vollendeten, steht unter seinem schützenden Zelt auf dem Gelände, wurde aber wegen der Baustelle umgesetzt.
Das neue Gemeindezentrum wird ein einstöckiger Bau mit viel Glas, ein Teil wird unterkellert sein, dort wird die Haustechnik eingebaut werden. Das Gebäude ist als ein Quadrat geplant mit einer Seitenlänge von rund 30 Metern, wie Bovenschen erläutert. Zwischen dem Neubau und der Kirche wird es einen kleinen Kirchhof geben, dessen Gestaltung noch offen sei.
Über die Gesamtkosten können die Pfarrer nach eigenen Angaben noch keine genaue Zahlen nennen, da diverse Abschnitte noch in der Ausschreibung seien, sie würden sich aber schon im Millionenbereich bewegen. Bei der Finanzierung erhalten die Lindauer reichlich Fördermittel, je nach Verwendungszweck innerhalb des Gebäudes sind diese verschieden hoch, heißt im Klartext, für die Zusammenlegung der Pfarrbüros, für die junge Kirche Lindau und die Kirchengemeinden gibt es unterschiedlich hohe Zuschüsse seitens der Landeskirche, worüber sich Thomas Bovenschen und Eberhard Heuß sehr dankbar zeigen. Den Eigenanteil wollen sie zum Teil mit dem Verkauf von Immobilien stemmen. Da steht neben dem Erd- und Untergeschoss des Hopizgebäudes auf der Insel auch das bisherige Pfarrhaus in der Anheggerstraße zur Disposition. Aber all das sei noch Zukunftsmusik, sagen die beiden.
Der weitere Fahrplan des Baus sieht vor, dass im kommenden Frühjahr die Grundsteinlegung gefeiert wird, „das aber in größerem Rahmen mit Einladungen“, so Bovenschen. Und wenn alles klappt, sollte im Frühsommer 2021 das neue Gemeindezentrum eingeweiht werden.