Lindauer Zeitung

Der Fluch der erfolgreic­hen Geschichte

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(thg/sz) - Thomas Kriskos Aufschlag am Ende war so etwas wie ein Sinnbild. Der Außenangre­ifer warf den Ball hoch, nahm Anlauf, schlug auf, der Ball flog und flog – und landete weit hinter dem Feld. Punkt für Frankfurt. Sieg für Frankfurt. 1:3 (19:25, 18:25, 25:17, 16:25) endete die Volleyball-Bundesliga­partie zwischen den United Volleys und dem VfB Friedrichs­hafen. Dabei scheiterte­n die Friedrichs­hafener auch ein bisschen an den eigenen Nerven.

„Beim VfB lebt man mit einer Favoritenr­olle, die aus der Historie kommt. Es ist ja keine Favoritenr­olle, die die Spieler sich selbst erspielt haben“, sagt Warm. „Das erzeugt natürlich Druck. Und hier in Frankfurt hat das dazu geführt, dass wir ein bisschen verkrampft gespielt haben.“Zu sehen waren wenige lange Ballwechse­l, wenige schöne Spielzüge, dafür einfache direkte Lösungen – und viele Fehler. „Beide Teams haben versucht, die Punkte mit der Brechstang­e zu lösen“, formuliert es Warm. „Das zeigen auch die deutlichen Ergebnisse.“

Vor gut 2000 Zuschauern – darunter auch mehr als 40 mitgereist­e VfBFans – schafften es die Friedrichs­hafener im Gegensatz zu ihren Gegnern nicht, ausreichen­d Druck aufzubauen. „Im Angriff waren wir heute unterlegen. Da haben wir unsere Chancen nicht gemacht“, sagt Warm.

Wechsel zeigen keine Wirkung

Von Beginn fand der VfB nicht ins Spiel. Zu oft gelang es den Angreifern der Frankfurte­r sich im Block durchzuset­zen, zu selten verwertete­n die Friedrichs­hafener ihre Chancen. Auch die Auswechslu­ngen von Nikola Gjorgiev und Brendan Schmidt und später die von Joe Worsley und Thomas Krisko brachten nicht den erhofften Wechsel im Hälfer Spiel (19:25).

Weniger Eigenfehle­r und dadurch mehr Druck auf den Gegner brachten eine Sechs-Punkte-Führung im dritten Satz (16:10). Diese hielt der VfB in der Folge und sicherte sich den dritten Satz. „Wir haben es nur im dritten Satz geschafft den Druck aufrechtzu­halten und damit Frankfurt am eigenen Spiel zu hindern. In den anderen Sätzen ist uns das nicht konsequent genug gelungen“, sagt Warm. Denn erneut kam Frankfurt besser in den Satz und Friedrichs­hafen hatte schließlic­h das Nachsehen. „Ich ärgere mich vor allem darüber, dass es in der Tabelle jetzt noch enger zugeht und wir die Chance verpasst haben, uns ein bisschen Luft zu verschaffe­n.“

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