Schmidt wird laut und feiert: Mussten „Arsch hochkriegen“
Torserie von Niederlechner geht immer weiter – Bremens Trainer Kohfeldt schließt Rücktritt aus
(dpa) - Auf dem Weg zur kollektiven Augsburger Erleichterung musste Trainer Martin Schmidt zu einer unüblichen Variante greifen. „Zur Pause bin ich lauter geworden. Sonst ist es ein ruhigerer Ton, eher wie ein Mentor, aufbauend, fragend, helfend“, sagte Schmidt. „Ich habe es deutlich in der Pause formuliert. Vor allem, dass wir den Arsch hochkriegen müssen.“
Danach drehten die Schwaben den 0:1-Halbzeitrückstand im Schlüsselspiel der Bundesliga gegen Werder Bremen und siegten mit 2:1. Lange rannten die Augsburger einem kuriosen Rückstand hinterher. Beim Klärungsversuch schoss Abwehrspieler Jeffrey Gouweleeuw seinen Kollegen Tin Jedvaj an – und der Pechvogel machte so das slapstickartige Gegentor zum 0:1 perfekt.
Kohfeldt will nicht weglaufen
„Wir schießen uns das Ding fast selber rein: Deswegen finde ich es umso bemerkenswerter, dass du in der zweiten Halbzeit noch mal so nach vorne spielst, Gas gibst und das Ding unbedingt drehen willst“, sagte Kapitän Daniel Baier. „Wir haben den kleinen Negativtrend gestoppt.“Florian Niederlechner mit seinem elften Saisontor und Ruben Vargas mit Treffer Nummer 4 waren dafür verantwortlich.
Nach der Niederlage vor Weihnachten gegen RB Leipzig folgten in diesem Jahr zwei verlorene Spiele gegen Borussia Dortmund und den 1. FC Union Berlin. „Wir mussten eine Reaktion zeigen, weil viermal am Stück zu verlieren, darf ein Spieler nie erleben, eigentlich ist drei schon zu viel“, sagte Schmidt. „Jetzt haben wir den Fuß drin, der erste Dreier in der Rückrunde.“Mit 26 Punkten ist der Abstand auf die Abstiegsplätze wieder beruhigender.
Das sieht bei den Bremern etwas anders aus: Anfällig in der Defensive, harmlos im Angriff – so wird den Hanseaten im Pokal-Achtelfinale am Dienstag (20.45/Sky und ARD) gegen die Dortmunder Tormaschinerie ziemlich sicher kein Erfolgserlebnis glücken. „Die sind in einem absoluten Flow, wir jetzt nicht so. Wir müssen versuchen, sie aus unserer Außenseiterrolle mit Nadelstichen zu nerven“, sagte Bremens Wackel-Trainer Florian Kohfeldt. Aufgeben kommt für den 37-Jährigen generell nicht infrage. „Zurücktreten ist Weglaufen. Ich werde nicht weglaufen, unter keinen Umständen.“