Shell versucht CO2-Ausstoß zu kompensieren
(dpa) - Der Energiekonzern Shell will seinen Kunden künftig anbieten, ihren CO2-Ausstoß mit einem freiwilligen Aufpreis für den Erhalt und die Aufforstung von Wäldern auszugleichen. Dazu habe Shell renommierte internationale Projekte ausgewählt, zum Beispiel in Peru und Indonesien, teilte Shell am Dienstag in Hamburg mit. „Auch wenn die Vermeidung von CO2 sicherlich besser gewesen wäre, so hilft es auch nicht, nichts zu tun“, sagte Tankstellen-Chef Jan Toschka. „Denn die knapp 47 Millionen konventionellen Autos werden nun mal nicht über Nacht verschwinden.“Auch bei den Neuzulassungen des Jahres 2019 habe der Anteil von reinen Verbrennungsmotoren bei gut 91 Prozent gelegen. Die Kosten für den Autofahrer sollen etwas mehr als einen Cent je Liter betragen. Dabei soll der Kunde nur für den Ausgleich des CO2 bezahlen, das er selbst beim Fahren durch die Verbrennung des Kraftstoffs erzeugt. Shell übernehme die Kosten für die Kompensation des CO2, das bei Herstellung, Transport und Vertrieb entsteht. Das Angebot gilt für Deutschland, Österreich und die Schweiz. In Deutschland ist Shell der zweitgrößte Betreiber von Tankstellen, nach Aral. Allerdings ist der Ausgleich von CO2-Emissionen durch andere Maßnahmen umstritten. Zum einen nutzt nur eine Minderheit der Kunden die angebotene Option, zum anderen lässt sich die Kompensation nicht genau berechnen, da die CO2-bindende Wirkung von Bäumen und Wäldern unterschiedlich eingeschätzt wird.