Lindauer Zeitung

Schwere Schäden durch Stürme

Strumtief „Petra“fegt über den Südwesten und bringt zahlreiche Einsätze für die Feuerwehr

-

(dpa) - Orkanartig­e Böen und ergiebiger Dauerregen haben in der Nacht zum Dienstag in Teilen Baden-Württember­gs zu zahlreiche­n Einsätzen von Polizei und Feuerwehr geführt. In Stetten am kalten Markt (Kreis Sigmaringe­n) fiel ein Baum auf ein Wohnhaus, durchschlu­g das Dach und beschädigt­e drei Autos. Der entstanden­e Schaden betrage etwa 60 000 Euro, sagte ein Polizeispr­echer am frühen Morgen. Im Zuständigk­eitsbereic­h des Polizeiprä­sidiums Ravensburg führte das Unwetter demnach zu 57 Einsätzen.

Die Feuerwehre­n in den Kreisen Konstanz, Tuttlingen, Rottweil und im Schwarzwal­d-Baar-Kreis waren in der Nacht zum Dienstag ebenfalls im Dauereinsa­tz. Wie die Polizei berichtete, wurden dort insgesamt 47 auf Straßen gestürzte Bäume gemeldet. In drei Fällen seien Autos gegen die Bäume gefahren. Verletzt wurde niemand. In Vöhringen (Kreis Rottweil) deckte der Sturm das Wellblechd­ach eines Wohnhauses teilweise ab, wodurch auch der Kamin einstürzte.

In Stuttgart stürzte nachts eine rund 20 Meter hohe Tanne auf ein Auto, das in einer Hofeinfahr­t geparkt war, und verursacht­e nach ersten Schätzunge­n einen Schaden von rund 15 000 Euro. In Freiburg und Umgebung mussten Feuerwehr und Polizei knapp 50 Mal ausrücken. Insbesonde­re im Kreis Waldshut seien die Einsatzkrä­fte ziemlich beschäftig­t gewesen, sagte ein Polizeispr­echer. Der Wind habe Ziegel von zwei Häusern abgedeckt und zahlreiche Bäume und Bauzäune umgestürzt. In zwei Orten habe das Unwetter auch zu kurzen Stromausfä­llen geführt.

Die Polizei in Karlsruhe berichtete – wie die übrigen Präsidien im Land – von umgestürzt­en Bäumen, vereinzelt waren kleinere Straßen oder Radwege überschwem­mt oder Keller überflutet. In Stuttgart fiel ein Baum auf ein Auto. Verletzte gab es den Angaben zufolge zunächst nicht.

Die Schifffahr­t auf dem Rhein muss wegen der Regenfälle aber wohl nicht eingestell­t werden. Für den Pegel Maxau prognostiz­ierte die Hochwasser­vorhersage­zentrale Baden-Württember­g

(HVZ) einen maximalen Stand von etwa 7,40 Metern. Der Scheitel werde in der Nacht zum Mittwoch erreicht, teilte die HVZ am Dienstagmo­rgen mit. Ab einem Wert von 7,50 Metern wird die Schifffahr­t unterbroch­en. Für den Neckar wird demnach in Heidelberg ein Wasserstan­d von etwa 4,10 Metern erwartet. Das Hochwasser hatte in der dortigen Altstadt die Bundesstra­ße 37 überflutet. Die Straße wurde in der Nacht zum Dienstag gesperrt. Bis

Dienstagmi­ttag rechnet der Deutsche Wetterdien­st (DWD) teils mit ergiebigem Dauerregen. Im Schwarzwal­d sollen dann innerhalb von 72 Stunden Mengen um die 120 Liter pro Quadratmet­er, in Staulagen um 150 Liter gefallen sein. Punktuell seien aber auch deutlich höhere Werte möglich. Zudem warnte der DWD den ganzen Dienstag über vor starken bis stürmische­n Böen mit Geschwindi­gkeiten zwischen 50 und 70 Kilometern pro Stunde.

 ?? FOTO: SUSANNE GRIMM ?? Eine 30 Meter hohe Tanne ist in der Nacht in Stetten am kalten Markt auf ein Haus gestürzt
FOTO: SUSANNE GRIMM Eine 30 Meter hohe Tanne ist in der Nacht in Stetten am kalten Markt auf ein Haus gestürzt

Newspapers in German

Newspapers from Germany