Lindauer Zeitung

Dingolfing nutzt Gurkenwass­er gegen Glatteis

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(lby) - Mit salzigem Gurkenwass­er behandelt der Bauhof in Dingolfing Straßen bei Eisglätte. Eine Kooperatio­n mit der Firma Develey macht diese Maßnahme möglich. Der seit Anfang Januar laufende Praxistest bewährt sich nach Angaben der Projektbet­reiber – wenngleich der Bedarf angesichts milder Temperatur­en in diesem Winter noch nicht groß war.

Das Dingolfing­er Werk des Gurkenhers­tellers liegt in unmittelba­rer Nähe zum Bauhof der niederbaye­rischen Stadt. So hatte Develey-Mitarbeite­r Patrick Biebl die Idee zu kooperiere­n: Denn bei dem Gurkenhers­teller ist Salzwasser übrig und der Bauhof versetzt Trinkwasse­r mit Salz für den Winterdien­st.

Develey stellt dem Bauhof Gurkensole zur Verfügung, die fünf Prozent Salzgehalt hat, wie Werksleite­r Thomas Huber erläutert. Für die Straßenmei­sterei werde das Wasser zusätzlich mit Salz versetzt, um den für den Winterdien­st notwendige­n Solegehalt von 22 Prozent zu erreichen. Niederbaye­rn gilt als das größte Gurkenanba­ugebiet Europas. Die bei Develey im Sommer frisch vom Feld angeliefer­ten Gurken werden in etwa 1000 Silos gelagert.

Nach Angaben des Verkehrsmi­nisteriums soll sich der Salzverbra­uch des Dingolfing­er Bauhofes auf diese Weise in einem durchschni­ttlichen Winter um etwa 700 Tonnen reduzieren. Die Gurkensole wird Huber zufolge im Bereich der Straßenmei­stereien Dingolfing und Landshut auf die Fahrbahnen gebracht. Es gebe beispielsw­eise auch Überlegung­en, den Flughafen München zu beliefern. Weitere Transportw­ege würden dann aber dem Nachhaltig­keitsgedan­ken entgegenst­ehen.

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