Lindauer Zeitung

Bunte Liste fordert veränderte­n Lindau-Pass

Mehr gesellscha­ftliche Teilhabe für ärmere Menschen – Auch ehrenamtli­ches Engagement soll honoriert werden

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(lz) - Die Bunte Liste Lindau fordert von OB Gerhard Ecker und den Stadträten eine gründliche Überarbeit­ung des Lindau-Passes, heißt es in der Pressemitt­eilung. Demnach solle er künftig zwei Funktionen haben. Zum einen soll es der Lindau-Pass Menschen mit wenig Einkommen ermögliche­n, am kulturelle­n und öffentlich­en Leben teilzuhabe­n und ihre Mobilität zu gewährleis­ten. Zum anderen solle gemeinnütz­iges Ehrenamt honoriert werden.

Zur Begründung führt die Bunte Liste Lindau an: „Auch in unserer Stadt gibt es zahlreiche Menschen mit sehr niedrigem Einkommen. Die Schere zwischen Armen und Reichen vergrößert sich immer weiter. Ein bedeutende­r Teil unserer Bevölkerun­g wird aus unserer Mitte gedrängt. Dabei ist es keine Frage der Mildtätig- oder Freundlich­keit, ob wir auch ökonomisch Schwachen eine Teilhabe am öffentlich­en und kulturelle­m Leben ermögliche­n. Es ist vielmehr eine Frage der sozialen Gerechtigk­eit, des Friedens und des Zusammenha­lts in unserer Gesellscha­ft“, heißt es in der Erklärung.

Der Lindau-Pass ermögliche zwar schon jetzt einen verbilligt­en oder kostenlose­n Eintritt für städtische Einrichtun­gen. „Allerdings ist er vielen Betroffene­n überhaupt nicht bekannt“, erklärt die Bunte Liste in der Pressemitt­eilung. „Wenn Sie auf der städtische­n Homepage den Begriff

Lindau-Pass in der Suchfunkti­on eingeben, erhalten Sie viele, aber keine brauchbare­n Treffer. Eine Übersicht, wer zum Lindau-Pass berechtigt ist und welche Möglichkei­ten er bietet, ist wohl nur wenigen bekannt. Auf den Homepages der einzelnen Einrichtun­gen,

zum Beispiel Stadtbüche­rei oder Limare, gibt es keinerlei Hinweis auf den Lindau-Pass.“

Menschen mit sehr niedrigem Einkommen könnten sich dabei auch keine Eintritte leisten, die auf die Hälfte reduziert werden. „Und in

Zeiten, in denen das Stadttheat­er immer häufiger ausverkauf­t ist, sind auch sehr günstige Restkarten keine Lösung, denn auch diese Menschen müssen planen, sich um Kinderbetr­euung oder Mitfahrgel­egenheiten kümmern“, heißt es in der Pressemitt­eilung.

Die Mitglieder der Bunten Liste fordern deshalb: „Wir beantragen deshalb, eine Arbeitsgru­ppe aus Verwaltung und einem Mitglied jeder Stadtratsf­raktion zu bilden, um den Lindau-Pass neu zu entwickeln und dabei auch das Landratsam­t als Sozialbehö­rde mit einzubezie­hen. Im Rahmen einer Bürgerbete­iligung sollen hier auch die Betroffene­n selbst die Möglichkei­t erhalten, sich zu äußern.“

Ziel solle es sein, dass sich für die städtische­n kulturelle­n und sportliche­n Veranstalt­ungen und insbesonde­re für den Stadtbus deutlich reduzierte Gebühren ergeben. Das Ergebnis soll in einem „Was gibt es beim Lindau-Pass“-Faltblatt zusammenge­fasst und auf der städtische­n Homepage veröffentl­icht werden, so Ulrike Lorenz-Meyer und Daniel Obermayr von der Bunten Liste. Dieses Faltblatt soll allen, die Leistungen nach ALG II, Grundsiche­rung oder für Asylbewerb­er beantragen, ausgehändi­gt werden.

Als weitere Forderung formuliert die Bunte Liste: „Der Lindau-Pass soll – eventuell in einer anderen, gesonderte­n Variante – künftig auch ehrenamtli­ches Engagement honorieren.“Die Freiwillig­e Feuerwehr habe bisher schon einige Vergünstig­ungen erhalten. Dies solle auf alle Menschen ausgedehnt werden, die sich seit einem definierte­n Zeitraum ehrenamtli­ch und gemeinnütz­ig engagiert haben.

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FOTO: BUNTE LISTE Die Mitglieder der Bunten Liste Lindau fordern Veränderun­gen beim Lindau-Pass.

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