Diskussion um die Höhe der Löhne
Personalchefin Susanne Schaugg verteidigt das Lohnniveau am Flughafen Friedrichshafen. „Aus unserer Sicht zahlen wir marktgerecht“, sagt sie. Das zeige sich darin, dass das Unternehmen keine Schwierigkeiten habe, Personal zu finden. „Wir stellen auch keine gehaltsbedingte Fluktuation fest“, sagt sie. Der Bodensee-Airport bewege sich nicht auf Mindestlohnniveau. Vielmehr seien die Löhne am früheren Metall-Tarif orientiert und im Einvernehmen mit Verdi festgelegt worden. Den Vorwurf von Verdi, es habe in den vergangenen Jahren keine Lohnerhöhungen gegeben, weist der Flughafen zurück. Zwischen den Jahren 2015 und 2017 habe es eine mit der Gewerkschaft verhandelte Lohnsteigerung in Höhe von insgesamt rund sieben Prozent gegeben, sowie 2018 eine Einmalzahlung in von 0,5 Prozent als unternehmenserfolgsabhängige Komponente. Die von Verdi geforderte Erhöhung des Stundenlohns in allen Tarifgruppen um zwei Euro in den Jahren 2020 und 2012 hält Schaugg für kritisch. „Das würde einem Zuwachs von bis zu 30 Prozent entsprechen“, sagt sie. Verdi-Verhandlungsführer Andreas Schackert hält dagegen. Die drei Jahre, in denen es eine Steigerung gab, stünden mehreren Nullrunden-Jahren gegenüber, in denen es keine Erhöhungen gegeben habe. Konkret spricht er von vier Lohnerhöhungen innerhalb der vergangenen 16 Jahre. Er sieht zwar ein, dass die wirtschaftliche Situation schwierig ist, dennoch sei die Situation nicht zu verbessern, indem die Mitarbeiter auf Dauer auf Lohnsteigerungen verzichten. „Dann ist das Geschäftsmodell dieses Flughafens nicht tragfähig“, sagt er. 2024, wenn das neue EU-Beihilferecht in Kraft trete, müsse das Unternehmen die Karten auf den Tisch legen. „Es kann nicht sein, dass die Beschäftigten zurückstecken und dass sie dann noch womöglich unter schlechten Bedingungen ihre Jobs verlieren“, sagt er. Dennoch gehe er davon aus, dass der Arbeitgeber seine Geschäfte weiterführe und den Betrieb aufrechterhalten werde. (bbb)