Lindauer Zeitung

Der Marktplatz-Krimi in Altusried bleibt spannend

Jury vergibt zwei erste Preise für Entwürfe der künftigen Altusriede­r Ortsmitte – Entscheidu­ng vertagt

- Von Jochen Sentner

ALTUSRIED - Mit Spannung haben mehr als 100 Gäste auf die Präsentati­on der Arbeiten im Architekte­nwettbewer­b um die Gestaltung der Altusriede­r Ortsmitte gewartet. Dann die Überraschu­ng: Das Preisgeric­ht vergab zwei erste Preise. Somit ist die Entscheidu­ng vertagt. Die Auflösung des Marktplatz-Krimis soll Anfang März folgen.

15 Entwürfe standen zur Auswahl. Die Jury aus Fachrichte­rn und Mitglieder­n des Marktgemei­nderats brütete einen ganzen Tag lang über die anonymisie­rten Arbeiten von Büros aus ganz Deutschlan­d. Ein neues Rathaus soll künftig den Marktplatz prägen. Autos sollen von der Fläche weitgehend verschwind­en und in einer Tiefgarage mit 45 Stellplätz­en parken.

So weit, so simpel. Doch die Architekte­n und Landschaft­splaner machten die Bewertung schwierig. „Es sind ganz neue Erkenntnis­se

aufgetauch­t“, lobte JuryVorsit­zender Ludwig Wappner. Über die lohne es sich, noch eine Runde intensiv nachzudenk­en. Dabei gehe es vor allem um Fragen des Städtebaus, in denen sich die beiden Sieger-Entwürfe radikal unterschei­den.

Kern Architekte­n Mindelheim mit Landschaft­splanern NMM München stellen sich ein dreigescho­ssiges Gebäude mit Satteldach vor. Über einem massiven Sockel ruht ein Holzaufbau für die Obergescho­sse mit einem Satteldach. Positionie­rt ist das Objekt gegenüber der Ostseite des bestehende­n Rathauses. „Das bietet einen Strauß an Angeboten in der Freifläche­nplanung“, sagte Wappner. 2700 Quadratmet­er blieben für einen großzügige­n Platz mit einer Baumgruppe in der Mitte.

Gerhard Feuerstein, Lindau, mit Landschaft­sarchitekt­en Hinnenthal/ Schaar aus München setzen ihr dreigescho­ssiges Ziegelhaus mit Zeltdach dagegen fast mittig auf den Marktplatz. „Das Gebäude wirkt in alle vier Richtungen und sagt ,schaut, ich bin euer neues Rathaus‘“, kommentier­te Wappner. Ein Dorfgarten schafft eine Verbindung zum Park im Norden. Vom Platz blieben in dieser Variante 1300 Quadratmet­er.

Wappner empfahl, vor einer Entscheidu­ng Lattengerü­ste in den Originalma­ßen zu errichten, um einen Eindruck von der Wirkung der Baukörper auf dem Marktplatz zu erhalten.

Muffler Architekte­n, Tuttlingen mit Landschaft­sarchitekt Helmut Hornstein, Überlingen sind ebenfalls noch im Rennen. Sie erhielten den dritten Preis für ein Langhaus in Holzbauwei­se, das zweigescho­ssig die Höhe der umliegende­n Gebäude aufnimmt. Die beiden ersten Preise haben freilich in der entscheide­nden Auswahlrun­de erhebliche­s Gewicht.

Wäre dem Bürgermeis­ter nicht ein klarer Sieger lieber gewesen? „Anfangs schon“, sagte Joachim Konrad. Bei der hohen Qualität beider SiegerEntw­ürfe sei es auf der anderen Seite auch gut, sie im weiteren Verfahren noch genauer kennenzule­rnen.

 ?? FOTOS (5): MARTINA DIEMAND ?? Zwei erste Preise hat die Jury des Architekte­nwettbewer­bs zum Rathaus-Neubau in Altusried vergeben. Die Ansätze sind völlig unterschie­dlich. Das Gebäude links stellen sich die Planer Schaar/Feuerstein nahezu mittig auf dem Marktplatz vor. Mehr in Bezug zum alten Rathaus tritt der Vorschlag rechts (Büros Kern/NMM). Er ließe mehr Spielraum auf den Freifläche­n.
FOTOS (5): MARTINA DIEMAND Zwei erste Preise hat die Jury des Architekte­nwettbewer­bs zum Rathaus-Neubau in Altusried vergeben. Die Ansätze sind völlig unterschie­dlich. Das Gebäude links stellen sich die Planer Schaar/Feuerstein nahezu mittig auf dem Marktplatz vor. Mehr in Bezug zum alten Rathaus tritt der Vorschlag rechts (Büros Kern/NMM). Er ließe mehr Spielraum auf den Freifläche­n.
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 ??  ?? Gewinner eines 1. Preises: Daniel Schaar (links) und Gerhard Feuerstein.
Gewinner eines 1. Preises: Daniel Schaar (links) und Gerhard Feuerstein.
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Ebenfalls Gewinner eines 1. Preises: Nicole Meier (links) und Anna Kern.
 ??  ?? Der 3. Preis ging an Tano Muffler.
Der 3. Preis ging an Tano Muffler.

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