Lindauer Zeitung

Debüt in der Regenzeit – mit dem B-Team

Rainer Schüttler erstmals als Fed-Cup-Kapitän am Start

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(SID) - Das Thermomete­r steigt auf 27 Grad an und der prachtvoll­e Sandstrand der Costao do Santinho liegt in Sichtweite – bei den deutschen Tennis-Nationalsp­ielerinnen könnte echtes Urlaubsfee­ling aufkommen, wenn es in Florianopo­lis nicht ständig regnen würde. Doch das trübt die Stimmung nicht. Das Team und auch der neue Fed-Cup-Kapitän Rainer Schüttler sind ohnehin darauf fokussiert, den klaren Auftrag Erstrunden­sieg in Brasilien seriös zu erfüllen.

„Wir sind von der Papierform her Favorit“, sagte Schüttler vor dem Start am Freitag (16 Uhr/sportdeuts­chland.tv). Dies sei immer auch eine etwas „gefährlich­e Situation“, seine Mannschaft wirke aber sehr konzentrie­rt: „Die Stimmung ist gut. Schwierigk­eiten haben wir nur mit dem Wetter. Die Vorhersage bis Samstag ist Regen.“

Keine Angelique Kerber, keine Julia Görges, keine Andrea Petkovic – die bekanntest­en Namen fehlen im Aufgebot bei Schüttlers Premiere. Die deutsche B-Auswahl wird nun von Laura Siegemund angeführt, auch die Bad Saulgaueri­n Tatjana Maria, Anna-Lena Friedsam und Antonia Lottner sind dabei gegen die Brasiliane­rinnen, deren stärkste Spielerin die Nummer 225 der Weltrangli­ste, Gabriela Ce, ist. Die Deutschen planen fest mit einer Teilnahme am neu geschaffen­en Finalturni­er in Budapest vom 14. bis 19. April.

Die Hoffnungen des Verbands ruhen seit November auf Schüttler, dem früheren Finalisten der Australien Open, Weltrangli­stenfünfte­n und langjährig­en Davis-Cup-Spieler. Zunächst war sich der 43-Jährige gar nicht sicher, ob er der Richtige für die Nachfolge von Jens Gerlach ist. Die Gespräche unter anderem mit Barbara Rittner, Head of Women's Tennis im DTB, überzeugte­n Schüttler, der auch Turnierdir­ektor in Genf ist.

„Mich reizt es, eine Mannschaft zu formen, in der jeder an einem Strang zieht, mit ihr durch die Welt zu reisen und gemeinsam etwas zu erreichen“, sagte Schüttler bei „Spox“: „Darauf habe ich große Lust.“Erfahrung in der Arbeit mit weiblichen Profis hat er unter anderem durch seine Zeit als Coach von Angelique Kerber von November 2018 bis Juli 2019. Das Zweitrunde­naus der deutschen Topspieler­in in Wimbledon sorgte für ein schnelles Ende der Zusammenar­beit.

Dennoch ist die Beziehung intakt, auch zu Görges, mit der es kleinere Unstimmigk­eiten im Rahmen der Nominierun­g für das jetzige Auftaktdue­ll gab. Doch das hat Schüttler längst beiseitege­schoben. „Wichtiger ist, dass Jule, Angie und auch Andrea Petkovic signalisie­rt haben, beim Finalturni­er in Ungarn gerne dabei sein zu wollen“, sagte er.

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FOTO: LUKAS COCH/DPA Rainer Schüttler

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