Lindauer Zeitung

Schulfrei-Regelung kritisiert

Ministeriu­m wollte vor Ort entscheide­n lassen

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(jau) - Baden-Württember­gs Kultusmini­sterium hatte Eltern in einer Mitteilung vom Samstag freigestel­lt, ob sie angesichts des Sturmtiefs „Sabine“ihre Kinder in die Schule schicken oder nicht. Diese Entscheidu­ng stieß am Montag teilweise auf Kritik.

In Internetme­dien beschwerte­n sich Eltern, dass sie morgens telefonisc­h nicht in Schulsekre­tariate durchgekom­men seien, um ihre Kinder abzumelden. Durch viele Anrufe sei das Netz überlastet gewesen. Einige Eltern haben sich in diesem Zusammenha­ng offenbar eine strikte Vorgabe aus Stuttgart gewünscht – also generell schulfrei wegen des Sturms. Als Vorbild wurde Bayern genannt. Dort hatten nacheinand­er Landkreise und Bezirke ihre Schulen für Montag geschlosse­n. Am Schluss betraf dies den ganzen Freistaat. Marcus Pfab, Leiter der Biberacher Dollinger-Realschule meinte dazu:

„Besser ist es natürlich immer, man hat eine einheitlic­he Regelung.“

Indes hat Carsten Rees, Vorsitzend­er des Landeselte­rnbeirats, das Kultusmini­sterium verteidigt. Wer sein Kind wegen überlastet­er Leitungen nicht habe abmelden können, hätte dies auch per E-Mail tun können. Ansonsten sei es gerechtfer­tigt gewesen, den Eltern oder Kommunen und Landkreise­n die Entscheidu­ng des Schulbesuc­hs zu überlassen. Es sei pragmatisc­her, über jeweilige Maßnahmen vor Ort und von Fall zu Fall zu entscheide­n. Aus dem Kultusmini­sterium hieß es dazu, dies sei tatsächlic­h die Absicht gewesen. Immerhin habe der Sturm das Land unterschie­dlich getroffen. Eine weitere Überlegung sei die Versorgung der Kinder gewesen. Bei einem allgemeine­n Unterricht­sausfall hätten viele Eltern aus dem Stand heraus eine alternativ­e Betreuung für ihre Kinder organisier­en müssen, hieß es.

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FOTO: BERND TREFLER In der ganzen Region ist es zu Schäden gekommen. In Wangen im Allgäu hat der Sturm unter anderem eine Radarfalle zerstört.

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