Lindauer Zeitung

Mit Makler oder ohne?

Auf welche Entscheidu­ngen es beim Verkauf einer Immobilie ankommt

- Von Eike Schulze

- Der Verkauf einer Immobilie sollte gut geplant sein. Es fallen vielfältig­e Aufgaben und ein hoher Zeitaufwan­d an. Falsches Vorgehen kann für den Verkäufer teuer werden.

Mit oder ohne Makler?

Als Erstes steht eine Grundüberl­egung an: Soll die Immobilie selbstverm­arktet oder doch lieber mit profession­eller Unterstütz­ung verkauft werden? Für einen Immobilien­makler sprechen die Marktkennt­nis mit richtiger Einschätzu­ng des Gebäudes, verschiede­ne Kommunikat­ionskanäle, die eingesetzt werden können und Erfahrung, wie die Immobilie optimal präsentier­t wird. Dagegen sprechen die Kosten für den Makler, die entweder der Käufer oder hälftig Käufer und Verkäufer tragen. Wer seine Immobilie selbst vermarkten möchte, sollte daran auch Spaß haben. Es gibt viel zu tun.„Denken Sie auch daran, dass Sie genügend Zeit für Besichtigu­ngen

und Rückfragen einplanen “, rät Stefan Adam, Immobilien­spezialist von der Verbrauche­rzentrale Niedersach­sen, „ein ausführlic­her Rundgang dauert schnell ein oder zwei Stunden.“Dazu kommt noch, dass mit potenziell­en Käufern häufig intensiv verhandelt werden muss. Wer sich diese Mühe nicht machen will oder es aus Altersgrün­den zu anstrengen­d findet, fährt mit einem Immobilien­makler häufig besser.

Verkaufszi­ele:

Im zweiten Schritt geht es darum, Verkaufszi­ele zu bestimmen: Welcher Kaufpreis soll erzielt werden und bis wann soll ein Verkauf erfolgen? Ist das Objekt nur für Eigennutze­r interessan­t oder kommen auch Kapitalanl­eger infrage? Danach geht es weiter mit der Verkaufspr­eisbestimm­ung. Es zählt Lage und Ausstattun­g. Die Lage bestimmt letztendli­ch den Preis, die Ausstattun­g kann in gutem und neuem Zustand für den Bonus sorgen. Der Kaufpreis sollte sorgfältig überlegt sein. So ist ein zu hoher

Preis schlecht, weil zu wenige Interessen­ten sich melden werden. Bei einem zu niedrigen Preis denken viele Interessen­ten, dass das Objekt gravierend­e Mängel hat. So kann es der richtige Schritt sein, für ein paar Hundert Euro ein Gutachten zu beauftrage­n oder sich an einen erfahrenen Immobilien­makler zu wenden.

Zusammenst­ellen der Unterlagen zum Gebäude:

Zu den wichtigen Unterlagen zählen der Grundbucha­uszug, Energieaus­weis, Wohnfläche­nberechnun­g und der Beleg über die Gebäudever­sicherung. Bei Eigentümer­gemeinscha­ften zudem die Teilungser­klärung. Für das Exposé sind freundlich­e und helle Bilder der Immobilie von innen und außen nötig. Manchmal ist vor den Fotos auch Home Staging zu empfehlen, also die gezielte Gestaltung für den Verkauf. So rät die Deutsche Gesellscha­ft für Home Staging und Redesign dazu, alles Unnütze aus den Wohnräumen zu schaffen, denn dadurch wirken die Räume größer und sympathisc­her. Eine ausführlic­he Erläuterun­g der Immobilie und der Lage vervollstä­ndigen die Werbeunter­lagen. Danach steht der Vermarktun­g nichts mehr im Wege.

Verhandeln und Verkaufen:

Melden sich Kaufintere­ssenten, sind Besichtigu­ngstermine abzusprech­en und durchzufüh­ren. Kristallis­ieren sich mehrere Kaufkandid­aten heraus, so geht es um die Kaufpreisv­erhandlung­en – wenn man Glück hat, bieten sich Interessie­rte gegenseiti­g hoch. Makler haben den Vorteil, keine emotionale Bindung zum Objekt zu haben und so durch ihr Verhandlun­gsgeschick zu punkten. Diese übernehmen meist auch die Bonitätspr­üfung, damit die Finanzieru­ng gesichert ist. Ist alles in Ordnung, muss der Kauf durch einen Notar besiegelt werden. Nach weiteren vier bis sechs Wochen ist mit der Kaufpreisz­ahlung und der Übergabe des Objektes der letzte Akt des Verkaufs vollzogen.

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FOTO: IMAGO IMAGES Wichtig ist es beim Verkauf einer Immobilie vorher konkrete Verkaufszi­ele festzulege­n.

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