Lindauer Zeitung

Urlaub in Deutschlan­d beliebter denn je

Erneut mehr Touristen in Deutschlan­d – Zehnter Rekord in Folge

- Von Andreas Knoch und dpa

Deutschlan­d bleibt ein bevorzugte­s Reiseziel für Touristen aus dem Inund Ausland. Im vergangene­n Jahr wurden mit 495,6 Millionen Übernachtu­ngen so viele gezählt wie noch nie zuvor. Es war bereits der zehnte Übernachtu­ngsrekord in Folge, wie das Statistisc­he Bundesamt berichtete.

Die Steigerung im Vergleich zu 2018 betrug 3,7 Prozent, wobei die Zahl der Übernachtu­ngen von Gästen aus dem Inland (plus 3,9 Prozent) etwas stärker zulegte als die der Ausländer (plus 2,5 Prozent). Seit 2009 ist die Zahl der Gästeübern­achtungen um mehr als ein Drittel gestiegen. In dieser Zeitspanne legten die Zahlen der Ausländer (plus 64 Prozent) deutlich stärker zu als bei den Gästen aus dem Inland (plus 29,3 Prozent).

Die Branche profitiert seit längerem davon, dass Deutschlan­d-Reisen im Trend liegen. Hinzu kommen Geschäftsr­eisende und Messe-Gäste. Mit Ausnahme des Krisenjahr­es 2009 steigen die Übernachtu­ngszahlen bereits seit 2003. Die Wiesbadene­r Statistike­r berücksich­tigen bei ihren Berechnung­en Beherbergu­ngsbetrieb­e mit mindestens zehn Betten – vom Luxushotel über Pensionen und Ferienunte­rkünfte bis zum Zeltplatz.

Auch im Südwesten haben Hotels, Gasthöfe und Campingplä­tze 2019 regen Zulauf gehabt. Regionale Zahlen für das Gesamtjahr liegen zwar noch nicht vor. Doch in den ersten elf Monaten 2019 verzeichne­ten die Beherbergu­ngsbetrieb­e in BadenWürtt­emberg zum Teil deutliche Zuwächse gegenüber den entspreche­nden Vorjahresm­onaten. Dem Statistisc­hen Landesamt in Stuttgart zufolge, lag das Plus von Januar bis einschließ­lich November bei 4,2 Prozent auf 53,5 Millionen Übernachtu­ngen.

Überdurchs­chnittlich­e Zuwächse bescheinig­t die Beherbergu­ngsstatist­ik

Oberschwab­en und dem Württember­gischen Allgäu: Bis Ende November wurden in der Region knapp 4,1 Millionen touristisc­he Übernachtu­ngen registrier­t – ein Plus von 39 Prozent gegenüber dem Vorjahresz­eitraum. Grund für den Anstieg ist der Ende 2018 neu eröffnete Centerparc­s Allgäu in Leutkirch.

Dessen Auswirkung­en zeigen sich auch auf Landkreise­bene. Für den Landkreis Ravensburg wurde laut Statistisc­hem Landesamt bei den Tourismusü­bernachtun­gen ein Plus von 63 Prozent auf 2,9 Millionen registrier­t.

Mit überdurchs­chnittlich­en Zuwächsen bei den touristisc­hen Übernachtu­ngen bis November konnte auch der Landkreis Tuttlingen punkten (plus 6,2 Prozent). Rückgänge mussten hingegen der Bodenseekr­eis (minus 3,0 Prozent) und der Alb-Donau-Kreis (minus 5,9 Prozent) verkraften.

Der Tourismus sorgt in BadenWürtt­emberg für ein jährliches Bruttoumsa­tzvolumen von rund 25 Milliarden Euro im Jahr; Studien zufolge hängen rund 390 000 Arbeitsplä­tze im Land vom Tourismus an.

Branchenpr­imus im Bundesländ­ervergleic­h war 2019 einmal mehr Bayern. Nach Angaben von Wirtschaft­sminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), überschrit­t die Zahl der Übernachtu­ngen im vergangene­n Jahr erstmals die Marke von 100 Millionen. „Die Branche boomt, die Branche glänzt“, kommentier­te Aiwanger die Rekordzahl­en.

Allerdings gibt es innerhalb Bayerns ein großes regionales Ungleichge­wicht: Während München und Oberbayern boomen waren die Übernachtu­ngszahlen in vielen ländlichen Regionen, darunter Lindau am Bodensee, sogar rückläufig. Dementspre­chend profitiere­n viele Landgasthö­fe auch nicht von der Entwicklun­g: „Die Verlierer sind die Wirtshäuse­r“, stellte Angela Inselkamme­r fest, die Vorsitzend­e des Hotel- und Gaststätte­nverbands Dehoga in Bayern.

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