Urlaub in Deutschland beliebter denn je
Erneut mehr Touristen in Deutschland – Zehnter Rekord in Folge
Deutschland bleibt ein bevorzugtes Reiseziel für Touristen aus dem Inund Ausland. Im vergangenen Jahr wurden mit 495,6 Millionen Übernachtungen so viele gezählt wie noch nie zuvor. Es war bereits der zehnte Übernachtungsrekord in Folge, wie das Statistische Bundesamt berichtete.
Die Steigerung im Vergleich zu 2018 betrug 3,7 Prozent, wobei die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland (plus 3,9 Prozent) etwas stärker zulegte als die der Ausländer (plus 2,5 Prozent). Seit 2009 ist die Zahl der Gästeübernachtungen um mehr als ein Drittel gestiegen. In dieser Zeitspanne legten die Zahlen der Ausländer (plus 64 Prozent) deutlich stärker zu als bei den Gästen aus dem Inland (plus 29,3 Prozent).
Die Branche profitiert seit längerem davon, dass Deutschland-Reisen im Trend liegen. Hinzu kommen Geschäftsreisende und Messe-Gäste. Mit Ausnahme des Krisenjahres 2009 steigen die Übernachtungszahlen bereits seit 2003. Die Wiesbadener Statistiker berücksichtigen bei ihren Berechnungen Beherbergungsbetriebe mit mindestens zehn Betten – vom Luxushotel über Pensionen und Ferienunterkünfte bis zum Zeltplatz.
Auch im Südwesten haben Hotels, Gasthöfe und Campingplätze 2019 regen Zulauf gehabt. Regionale Zahlen für das Gesamtjahr liegen zwar noch nicht vor. Doch in den ersten elf Monaten 2019 verzeichneten die Beherbergungsbetriebe in BadenWürttemberg zum Teil deutliche Zuwächse gegenüber den entsprechenden Vorjahresmonaten. Dem Statistischen Landesamt in Stuttgart zufolge, lag das Plus von Januar bis einschließlich November bei 4,2 Prozent auf 53,5 Millionen Übernachtungen.
Überdurchschnittliche Zuwächse bescheinigt die Beherbergungsstatistik
Oberschwaben und dem Württembergischen Allgäu: Bis Ende November wurden in der Region knapp 4,1 Millionen touristische Übernachtungen registriert – ein Plus von 39 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Grund für den Anstieg ist der Ende 2018 neu eröffnete Centerparcs Allgäu in Leutkirch.
Dessen Auswirkungen zeigen sich auch auf Landkreisebene. Für den Landkreis Ravensburg wurde laut Statistischem Landesamt bei den Tourismusübernachtungen ein Plus von 63 Prozent auf 2,9 Millionen registriert.
Mit überdurchschnittlichen Zuwächsen bei den touristischen Übernachtungen bis November konnte auch der Landkreis Tuttlingen punkten (plus 6,2 Prozent). Rückgänge mussten hingegen der Bodenseekreis (minus 3,0 Prozent) und der Alb-Donau-Kreis (minus 5,9 Prozent) verkraften.
Der Tourismus sorgt in BadenWürttemberg für ein jährliches Bruttoumsatzvolumen von rund 25 Milliarden Euro im Jahr; Studien zufolge hängen rund 390 000 Arbeitsplätze im Land vom Tourismus an.
Branchenprimus im Bundesländervergleich war 2019 einmal mehr Bayern. Nach Angaben von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), überschritt die Zahl der Übernachtungen im vergangenen Jahr erstmals die Marke von 100 Millionen. „Die Branche boomt, die Branche glänzt“, kommentierte Aiwanger die Rekordzahlen.
Allerdings gibt es innerhalb Bayerns ein großes regionales Ungleichgewicht: Während München und Oberbayern boomen waren die Übernachtungszahlen in vielen ländlichen Regionen, darunter Lindau am Bodensee, sogar rückläufig. Dementsprechend profitieren viele Landgasthöfe auch nicht von der Entwicklung: „Die Verlierer sind die Wirtshäuser“, stellte Angela Inselkammer fest, die Vorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga in Bayern.