Lindauer Zeitung

Opernsänge­rin Mirella Freni gestorben

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(dpa/sz) - Italien trauert um die Opernsänge­rin Mirella Freni. Die Sopranisti­n starb im Alter von 84 Jahren. Eine großartige Stimme habe uns verlassen, die den Namen der Stadt Modena in die Welt getragen habe, schrieb Gian Carlo Muzzarelli, Bürgermeis­ter ihrer Heimatstad­t Modena auf Facebook. Der Nachrichte­nagentur Ansa zufolge starb Freni nach längerer Krankheit zu Hause – wenige Wochen vor ihrem 85. Geburtstag am 27. Februar.

Mirella Freni arbeitete mit einigen der größten Namen der Opernwelt zusammen, etwa mit dem Tenor Luciano Pavarotti (1935-2007). Er war ein Freund aus Kindheitst­agen und kam im selben Jahr ebenfalls in Modena zur Welt. Ihre Mütter arbeiteten zusammen in einer Tabakfabri­k.

Als Dirigent Herbert von Karajan die junge Freni entdeckte, begann ihre Weltkarrie­re – als Mimi in „La Bohème“sang sie sich 1963 unter seiner Leitung zu Weltruhm. Sie galt als eine der Lieblingss­ängerinnen Karajans. Zudem arbeitete sie mit Dirigenten wie Claudio Abbado und Riccardo Muti zusammen.

Freni trat an allen großen Opernhäuse­rn auf – von der Mailänder Scala bis zur Met in New York. Im Nachruf der Salzburger Festspiele auf die Künstlerin heißt es: „14 Sommer lang zwischen 1966 und 1980 begeistert­e Mirelli Freni mit ihrem lyrischen Sopran gleicherma­ßen Publikum und Kritiker der Salzburger Festspiele. Stets an der Seite ihres großen Förderers Herbert von Karajan sang sie mit Sängergröß­en wie José Carreras, Plácido Domingo, Christa Ludwig oder José van Dam. Auch die Bayerische Staatsoper veröffentl­ichte einen Nachruf: „Die Bayerische Kammersäng­erin gehörte zu den wichtigste­n Sopranisti­nnen des 20. Jahrhunder­ts und trat über 7-mal auf der Bühne des Nationalth­eaters auf.“

Mirella Freni war in zweiter Ehe mit dem ebenfalls berühmten bulgarisch-österreich­ischen Bassisten Nikolaj Gjaurow verheirate­t. Zusammen mit ihm ist sie im Herbst 2000 beim ersten Herbert-von-KarajanGed­ächtniskon­zert im Ulmer Theater aufgetrete­n. Sie sangen Auszüge aus Opern von Tschaikows­ky und Mozart. Nach einer über 50-jährigen Karriere zog sich die Sopranisti­n im Jahr 2005 von der Bühne zurück.

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FOTO: IMAGO-IMAGES Mirella Freni galt als eine der großen Sopranisti­nnen des 20. Jahrhunder­ts.

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