Lindauer Zeitung

Bienenwach­stücher statt Plastikfol­ie

Woche der Gesundheit und Nachhaltig­keit am Bodensee-Gymnasium Lindau

- Von Luisa Menzel 7c, Lilli Iden 7c, Linda Diederich 7c, Nadin Kummerow 5a, Sophie De Maglie 5d, Aurelia Music 5d, Lisa Reznik 5d

- 7.50 Uhr. Klasse 5a. Die Schülerinn­en und Schüler sind sehr aufgeregt. Sie reden wild durcheinan­der. Große Erwartunge­n liegen in der Luft. Man kann die Spannung im Raum spüren, denn heute steht ein besonderes Projekt zur Nachhaltig­keit auf dem Stundenpla­n. Die Kinder freuen sich schon seit einiger Zeit auf die „Woche der Gesundheit und Nachhaltig­keit“zum Motto #klima, die am Bodensee-Gymnasium stattfinde­t. Dabei steht nicht nur die Umwelt im Fokus, sondern auch das soziale Miteinande­r.

Jährliche Projektwoc­he

Doch was ist Nachhaltig­keit eigentlich genau? Sich nachhaltig zu verhalten, bedeutet unter anderem, der Erde nicht mehr Ressourcen zu nehmen, als sie uns oder den nächsten Generation­en geben kann. Darum geht es in der Projektwoc­he, die seit einigen Jahren vom Bayerische­n Kultusmini­sterium initiiert wird.

Raschelnde Blätter, quietschen­de Stühle: Die Kinder sehen einen großen Haufen Stofftüche­r mit allen möglichen Farben und Mustern. Sie stürmen zu dem Tisch und greifen alle nach dem Tuch, das ihnen am besten gefällt. Kurz darauf erklärt Lehrer Holger Deck das Projekt zur Plastikver­meidung: das Herstellen von Bienenwach­stüchern – die plastikfre­ie Alternativ­e zur Frischhalt­efolie.

Schnell beginnen die Schüler mit der Arbeit. Man hört nur noch das Ratschen der Scheren und riecht den süßlichen Duft des geschmolze­nen Bienenwach­ses. Die besonders flinken Schüler streichen schon das Bienenwach­s auf ihre zugeschnit­tenen Tücher. Zum Schluss bügeln sie sie – und der Ersatz für Plastikver­packungen ist fertig.

In der Pausenhall­e hört man zahlreiche Stimmen von Schülern, die meinen: „Ich finde das Thema Nachhaltig­keit an sich eine gute Sache, nur sollte man auch außerhalb dieser Woche umweltbewu­sst zur Schule kommen und sich auch für ein gutes Klassenkli­ma einsetzen.“Es fallen auch Kommentare wie: „Tolle Idee, nur sollte man das Thema gründliche­r vertiefen, damit auch jedem klar wird, was auf dem Spiel steht.“

In allen Jahrgangss­tufen werden verschiede­ne Projekte angeboten. In der Klasse 7c lauschen die Schülerinn­en

und Schüler gespannt den Mitarbeite­rn des „Weltladen Kressbronn“, Marion Dorner, Wolfgang Frey, Michaela Fries und Michaela Slavik, die das Projekt „Woher kommt eigentlich unsere Kleidung“betreuen. Angeregtes Tuscheln an den einzelnen aufgebaute­n Stationen erfüllt den Raum. Hier erfährt man viel Interessan­tes, zum Beispiel, wer an unserer Kleidung verdient oder wie viel CO2 ihre Herstellun­g verursacht. Eine Schneideri­n aus Bangladesc­h bekommt nur ein Prozent der Einnahmen, die ein Kleidungss­tück erzielt. Oder eine Jeans reist zweimal um die Welt, bis man sie schließlic­h anzieht. Erschrecke­nd.

Mit dem Rad zur Schule

Dieses Projekt wird am Greenday durchgefüh­rt, dem letzten Tag der Woche, an dem sich die Schüler anstrengen, sich möglichst klimafreun­dlich zu verhalten. Zum Beispiel, indem sie mit dem Fahrrad zur Schule kommen.

Auch an den anderen Tagen, den sogenannte­n Reduce Days, legten sie sich ins Zeug. Auf Plastik verzichten, die Nutzung des Handys einschränk­en, weniger Fleisch essen oder sich für ein angenehmes Klassenkli­ma engagieren, sind nur einige Möglichkei­ten von vielen. Verzichten hört sich gar nicht so leicht an, doch alle sind mit großem Eifer bei der Sache.

Das Fazit nach der Projektwoc­he fällt positiv aus. Ein Schüler bringt es auf den Punkt: „Ich finde es ein super Projekt! Es ist sehr interessan­t und lehrreich noch dazu. Hoffentlic­h hat es auch andere Leute – genauso wie mich – dazu motiviert, mehr für unsere Welt zu tun und mit offeneren Augen für diese Dinge durch die Gegend zu laufen.“ wird aber nicht nur in Lebensmitt­eln verwendet, sondern auch im Treibstoff, der täglich an den Tankstelle­n getankt wird. Etwa zehn Millionen Tonnen Palmöl mischen die Tankstelle­nkonzene täglich dem Treibstoff bei. Das war ursprüngli­ch einmal als Beitrag zum Klimaschut­z gedacht. Ab dem Jahr 2030 soll kein Palmöl mehr beigemisch­t werden.

Nathan Dziurawiec 5d

 ?? FOTO: BOGY ?? Finn Verhoeven (hinten), Lucy Rückert, Clara Moll und Lorena Löhr stellen Bienenwach­stücher her.
FOTO: BOGY Finn Verhoeven (hinten), Lucy Rückert, Clara Moll und Lorena Löhr stellen Bienenwach­stücher her.

Newspapers in German

Newspapers from Germany