Neureuther schimpft auf „Parallel-Gedöns“
(SID) - Felix Neureuther hat genug gesehen. „Dieses ganze Parallel-Gedöns! Dass das Teil des Weltcups ist, das ist der größte Schwachsinn aller Zeiten“, schimpft der erfolgreichste deutsche Weltcup-Skirennläufer in der österreichischen „Krone“: „Das hat nichts mit diesem Skisport zu tun, den wir lieben. Das muss weg vom Weltcup!“
Neureuthers Ärger kommt nicht von ungefähr. Der Parallel-Riesenslalom am Sonntag in Chamonix, wo Alexander Schmid (Fischen) auf Rang drei gefahren war, hat die Kritiker erneut auf den Plan gerufen. „Ich fühle mich verschaukelt“, polterte der Franzose Alexis Pinturault, einer der Top-Stars der Szene, „wir Athleten werden als Spielfiguren einer Show angesehen und nicht als Akteure einer Sportart.“Neureuther, der sich im Frühjahr vom aktiven Sport zurückgezogen hat und nun als ARD-Experte arbeitet, sorgt sich um die Zukunft seiner ewigen Liebe. Von den Parallel-Rennen, das machte er überdeutlich, hält er gar nichts. „Nur pushen, pushen, pushen und ein, zwei Übergänge. Wir sind doch keine Snowboarder“, sagte er.
Doch der Internationale Skiverband (FIS) setzt im Werben um ein jüngeres Publikum seit geraumer Zeit unbeirrt auf neue Formate wie den Team Event, Parallel-Slaloms oder -Riesenslaloms. Grundsätzlich, sagen viele Vertreter aus der Szene, sei der Weg hin zum direkten Duell ein richtiger Schritt. Die Umsetzung aber sei misslungen, meint etwa der zweimalige Olympiasieger Ted Ligety. Neureuther schlägt deshalb die Abschaffung - und eine Rückkehr „zu den Zeiten meiner Eltern“vor: „Zehn Abfahrten, zehn Riesentorläufe, zehn Slaloms. Gefahren wird an den richtig geilen Traditionsorten: Kitz, Schladming, Garmisch, Bormio, St. Moritz, Wengen, Beaver Creek. Freitag Nachtslalom, Samstag Abfahrt, Sonntag Riesentorlauf.“