BLLV will Zwischenzeugnis verkürzen, um Lehrkräfte zu entlasten
(lby) - Das Zwischenzeugnis an Grundschulen von zwei auf eine Seite verkürzen – mit dieser Forderung hat sich der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) an das Kultusministerium gewandt. „Für die Kolleginnen und Kollegen geht das Verfassen der Zeugnisse mit einem großen Aufwand einher. Sie brauchen dafür viel Zeit – Zeit, die sie angesichts der derzeitigen personellen Situation nicht mehr haben“, erklärte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann am Mittwoch in München.
Die meisten Lehrer würden gerne weiterhin umfangreiche Feedbacks schreiben, um Eltern eine Rückmeldung zu geben. Allerdings sei das nicht mehr leistbar, da sie „am Limit“arbeiteten. Die Reduzierung der Halbjahreszeugnisse auf eine Seite sei daher als „Notmaßnahme“zu verstehen. Fleischmann bezeichnet die Situation
an den Schulen als „krisenhaft“und die Stimmung an den Grundschulen als „alarmierend“. Lehrkräfte bräuchten Signale der Entlastung. Doch die dafür benötigten Maßnahmen seien „pädagogisch freilich fragwürdig“. Auswirkungen auf die Bildungsqualität seien demnach nicht auszuschließen.
Der BLLV forderte, neben Grundschulen auch die Zeugnisse an Mittelschulen auf eine Seite zu beschränken. Im Übertrittszeugnis sollen nur Noten in Deutsch, Mathematik sowie Heimat- und Sachunterricht aufgelistet werden.
Bereits vergangenen Freitag hatte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) die Verschlankung der Grundschulzeugnisse angekündigt, um Lehrkräfte zu entlasten. „Das ist ein von mir schon seit Langem verfolgtes Anliegen und ich bin hierzu schon seit längerer Zeit im Gespräch mit Verbänden“, sagte Piazolo.