Handwerk beklagt immer mehr Bürokratie
(dpa) - Das Handwerk dringt bei der Bundesregierung vehement auf weniger Bürokratie in den Betrieben – damit könnten auch Wartezeiten für die Kundschaft sinken. „Ständig neue Pflichten und Anforderungen machen dem Handwerk das Leben schwer“, sagte Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer. „Immer mehr
Zeit verbringen Handwerkerinnen und Handwerker am Schreibtisch, statt in der Werkstatt oder beim Kunden zu sein. Nicht zuletzt liegt in diesen bürokratischen Bürden ein Grund für lange Wartezeiten.“Das Wirtschaftsministerium begrüßte Vorschläge des Handwerks für weniger Bürokratie.
Der Zentralverband des Deutschen Handwerk (ZDH) hat nun einen umfassenden Katalog zum Abbau von Bürokratie in den Unternehmen erarbeitet – er wurde am
Mittwoch an den Staatsminister im Kanzleramt, Hendrik Hoppenstedt, überreicht. Der Verband listete mehr als 50 Vorschläge auf. Die sollen vor allem kleine Betriebe zu entlasten. Konkret schlägt der Verband zum Beispiel Ausnahmen von der Bonpflicht vor, außerdem sollten Dokumentationspflichten beim Mindestlohn verringert werden. Das Handwerk will zudem Erleichterungen bei Ausschreibungen und beim Datenschutz sowie längere Eichfristen.
Eine Sprecherin von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte, der ZDH renne beim Ministerium „offene Türen“ein. Bundestag sowie Bundesrat hatten im vergangenen Jahr ein Paket für weniger Bürokratie beschlossen. Insgesamt ging es um Entlastungen von 1,1 Milliarden Euro.