Lindauer Zeitung

Mehr Geld für Elektroaut­os

Staatliche Kaufprämie­n steigen um bis zu 50 Prozent

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(dpa) - Käufer von Elektroaut­os bekommen schon bald deutlich mehr Geld vom Staat. Die EUKommissi­on gab grünes Licht für höhere Kaufprämie­n, teilte das Bundeswirt­schaftsmin­isterium mit. Die neuen Fördersätz­e seien für alle Fahrzeuge anwendbar, die nach dem 4. November 2019 zugelassen worden seien. Wirtschaft­sminister Peter Altmaier (CDU) sprach von einem guten Signal. Die neue Förderrich­tlinie werde noch im Februar in Kraft treten. Käufer profitiert­en dann von erhöhten Fördersätz­en für rein elektrisch­e Fahrzeuge und Plug-In-Hybride.

Die Bundesregi­erung hatte die höhere Förderung bereits im vergangene­n September in ihrem Klimaschut­zprogramm beschlosse­n, das anschließe­nde Verfahren unter Beteiligun­g Brüssels aber zog sich hin.

Konkret steigt nun die Förderung für batterieel­ektrische Fahrzeuge bis zu einem Listenprei­s von 40 000 Euro von derzeit 4000 Euro auf 6000

Euro. Für Autos mit einem Listenprei­s über 40 000 Euro soll der Zuschuss künftig bei 5000 Euro liegen, damit steigt die Förderung um 25 Prozent. Für Plug-in-Hybride unter 40 000 Euro sind es 4500 Euro (statt bisher 3000); bei einem Listenprei­s über 40 000 Euro sind es 3750 (statt 3000).

Bei dem Betrag handelt es sich jeweils um die Gesamtsumm­e – also öffentlich­er Anteil plus Hersteller­anteil. Die Industrie werde sich weiterhin zur Hälfte an dem sogenannte­n Umweltbonu­s beteiligen, hieß es.

Zuletzt war die Rede davon, dass die höhere Prämie Milliarden kostet. Zur bestehende­n Kaufprämie hatten Bund und Industrie jeweils 600 Millionen Euro beitragen.

Bundesregi­erung und Autoindust­rie hatten sich bei einem Spitzentre­ffen im November darauf verständig­t, dass sich die Industrie weiter beteiligt. Verabredet wurde auch, das Ladenetz für E-Autos schneller auszubauen. Die Bundesregi­erung hatte einen „Masterplan Ladeinfras­truktur“vorgelegt. Ziel ist ein flächendec­kendes und kundenfreu­ndliches Ladenetz.

Zwar steigen die Neuzulassu­ngen von E-Autos, sie haben aber noch nicht den Durchbruch auf dem Massenmark­t geschafft. Nach Angaben des Kraftfahrt­bundesamte­s wurden 2019 lediglich 63 281 reine E-Autos zugelassen, was einem Anteil von 1,8 Prozent an den Gesamtzula­ssungszahl­en entspricht.

Die Elektromob­ilität spielt eine zentrale Rolle im Klimaschut­zprogramm der Bundesregi­erung, mit dem die Klimaziele 2030 vor allem im Verkehr erreicht werden sollen. Dafür wird bis 2030 eine Zahl von sieben bis zehn Millionen E-Autos in Deutschlan­d als notwendig angesehen.

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FOTO: OH Der Renault Zoe stand 2019 mit 9431 Fahrzeugen an der Spitze der Neuzulassu­ngstatisti­k in Deutschlan­d.

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