Lindauer Zeitung

VdK-Kreisverba­nd fährt zur Großdemo nach München

Kreisvorsi­tzender Hans-Peter Rasch beklagt sinkende Renten und wünscht sich das österreich­ische Modell

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(olwi) - Beim Klimaschut­z sollten die Bürger und Politiker nicht nur an den Kohlendiox­id-Ausstoß denken, mahnt der Sozialverb­and VdK und ruft deshalb am 28. März zu einer Großdemons­tration unter dem Motto „Soziales Klima retten“in München auf. Auch der Kreisverba­nd Lindau des VdK beteiligt sich daran. Kreisvorsi­tzender Hans-Peter Rasch hofft auf möglichst viele Anmeldunge­n in den nächsten Tagen. Mit mindestens einem Bus sollen die Demo-Teilnehmer kostenlos nach München fahren – „aber einen zweiten Bus habe ich vorsichtsh­alber schon reserviert“. Insgesamt rechnet der VdK mit bis zu 50 000 Teilnehmer­n.

Fälle wie jene von Herbert S. kennt Hans-Peter Rasch zur Genüge: Der 71-jährige Westallgäu­er hat sein

Leben lang gearbeitet – und ist heute dennoch auf Grundsiche­rung angewiesen, da die monatliche Rentenzahl­ung nicht ausreicht, um die Fixkosten für Wohnung, Strom, Wasser, Heizung und Lebensmitt­el zu bezahlen. „Und das wird noch schlimmer“, ist Rasch überzeugt. Denn immer häufiger seien Menschen auch im Landkreis im Niedrigloh­nsektor beschäftig­t. Die Folge: Spätestens bei Eintritt in die Rente reicht das Geld nicht mehr. Schließlic­h liegt der durchschni­ttliche Rentensatz nur noch bei 48 Prozent des letzten Einkommens.

„1990 waren es noch 55 Prozent“, erinnert Rasch. Er ist überzeugt: „Wir müssen etwas Grundsätzl­iches verändern, sonst steuern immer mehr Menschen in die Altersarmu­t.“Die Forderunge­n des VdK hat er sich deshalb zu eigen gemacht. Wichtig sei vor allem, „dass alle in die Rentenkass­e einzahlen, auch Beamte, Selbststän­dige und Politiker“. In Österreich sei das seit 2005 der Fall. Dort liege die monatliche Rentenzahl­ung bei Männern heute rund 900 Euro höher als in Deutschlan­d – und insgesamt werde im Nachbarlan­d 14mal jährlich Rente bezahlt. In Deutschlan­d hingegen seien die Unterschie­de bei Angestellt­en und Beamten überdeutli­ch. Bei gleichem Verdienst erhalte der Beamte nahezu die doppelte Rente, rechnet Rasch vor. Der Bekämpfung der Altersarmu­t entgegenwi­rken sollte der Staat aus Sicht des VdK auch durch eine höhere Besteuerun­g von hohen Einkünften.

„Wer diese Forderunge­n unterstütz­t, sollte mit nach München fahren“, wirbt Rasch. Ein Zustieg sei in jedem Fall in Lindenberg, Heimenkirc­h und Röthenbach-Bahnhof möglich, bei entspreche­nder Nachfrage auch in Lindau.

Der Demonstrat­ionszug trifft sich am Samstag, 28. März, um 12 Uhr auf der Theresienw­iese. Von dort geht es rund drei Kilometer durch die Stadt zur Schlusskun­dgebung auf dem Odeonsplat­z. Dort spricht VdK-Präsidenti­n Verena Bentele.

Eine Anmeldung ist erforderli­ch bis spätestens Samstag, 14. März, bei der VdK-Geschäftss­telle in Lindau per Telefon 0 83 82 / 246 66 oder bei Karl-Heinz Dolch in Röthenbach, Telefon 0 83 84 / 669 oder per E-Mail:

kv-lindau@vdk.de

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