Schwarzparken im GZH ist bald passé
Ausschuss beschließt für Tiefgarage die Einführung eines Parksystems mit Schranken
- In der Tiefgarage des Graf-Zeppelin-Hauses (GZH) wird im Zuge der Renovierung das Parksystem umgestellt und eine Schrankenanlage eingebaut. Wie in den meisten Parkhäusern üblich, muss der Nutzer dann für die exakte Parkdauer die Gebühr entrichten, bevor er ausfahren kann. Das hat der Finanz- und Verwaltungsausschuss (FVA) des Gemeinderates am Montag einstimmig beschlossen. Die Stadt erhofft sich dadurch Mehreinnahmen von rund 50000 Euro im Jahr und einen signifikanten Servicegewinn.
„Die Tiefgarage ist der erste und letzte Eindruck, den ein Gast vom GZH hat“, sagte Matthias Klingler, der kaufmännische Leiter des Hauses, im FVA. Das Bewirtschaftungskonzept der 450 Tiefgaragenstellplätze sei jedoch veraltet und nicht mehr zeitgemäß. Das betreffe vor allem die Tatsache, dass man nur mit Münzen und nur im Voraus bezahlen könne. Bislang fährt man in die unbeschrankte GZH-Tiefgarage ein und holt sich am Automaten ein Ticket für die geplante Parkdauer. Da es aber auch zur Ausfahrt keine Schranke gibt, konnte das bislang kaum kontrolliert werden.
Laut Klingler mussten deshalb viele Kunden beim Garderobenpersonal oder in der GZH-Gastronomie Geld wechseln, um das nötige Münzgeld zu bekommen. Auch sei es schwierig, die Parkgebühr im Voraus zu bezahlen, da zum Beispiel das Ende von Veranstaltungen oft nicht absehbar sei. Auch die Öffnungszeiten, derzeit 7 bis 1 Uhr, sorgten für Kritik, etwa bei Veranstaltungen, die bis spät in die Nacht dauerten wie Hochzeiten.
Ein weiteres Problem entstehe, wenn ein Kunde ein ganzes Parkdeck für eine Veranstaltung buche. Derzeit könne aufgrund der fehlenden Schranken nicht überwacht werden, wer letztlich einfahre. Durch die Einführung der Schrankenanlage gewinnt man laut Klingler elf zusätzliche Stellplätze, da die Münzautomaten auf den Parkflächen wegfallen. „Es kommt auf jeden Parkplatz an“, sagte Klingler. Die neuen Bezahlautomaten befinden sich im Treppenhaus und im Foyer des GZH. Mit dem neuen System kann laut
Klingler QR-Technologie eingeführt werden, sodass Kunden etwa für eine Veranstaltung mit dem Eintrittsticket auch gleich ihr Parkticket zu Hause ausdrucken könnten. Es soll ein Abendtarif eingeführt werden und das berührungslose Ein- und Ausfahren für Dauerparker ermöglicht werden. Die jetzige analoge Tiefgarage soll im Sinne der Digitalisierung fit gemacht werden. Es handle sich dabei um eine „aufwärtskompatible Infrastruktur“, sagte Klingler, die also auch für zukünftige Entwicklungen gerüstet sei. Da auf jeder Ebene
Schranken eingeführt werden, erhofft man sich außerdem weniger Staus bei einer stoßweisen Entleerung der Tiefgarage nach einer Veranstaltung etwa. Im Doppelhaushalt 2020 (Stiftung) sind 350 000 Euro für die Investition veranschlagt. Es liege bereits ein Angebot für 250 000 Euro vor, sagte Klingler. Dazu kommen noch weitere Baukosten. Der GZHChef rechnet im Zuge der Umstellung mit Mehreinnahmen von 50 000 Euro im Jahr. Er sprach von „tief hängenden Früchten, die wir mehr greifen müssen“.
Nach drei bis fünf Jahren soll sich die Investition amortisiert haben. Da das Graf-Zeppelin-Haus jetzt renoviert wird, sei es jetzt auch der richtige Zeitpunkt für die Umstellung des Parksystems. Er verwies auf andere moderne Häuser wie die Inselhalle Lindau: „Wir müssen am Ball bleiben.“
Franz Bernhard (CDU) begrüßte die Umstellung und verwies darauf, dass schwarzparken dann nicht mehr möglich sei: „Es ist sichergestellt, dass jeder zahlt, das ist ein Beitrag zur Gerechtigkeit.“