Ein Jahr nach Ausstrahlung: Andreas Reck denkt an TV-Auftritt zurück
Der Ravensburger Gastronom war Kandidat bei „Wer wird Millionär?“– Bei einer vermeintlich einfachen Frage geriet er ins Stocken
- Vor einem Jahr war der Ravensburger Gastronom Andreas Reck in der RTL-Sendung „Wer wird Millionär?“zu sehen. Obwohl er bei der 300-Euro-Frage ins Stocken geriet, räumte er 64 000 Euro ab. So denkt der Betreiber der Ravensburger Bar Riva nach einem Jahr über seinen berüchtigten Auftritt.
„Kandidat bei der Sendung zu sein, war eine einmalige Erfahrung“, sagt Reck. Das Ziel seiner Teilnahme sei es gewesen, auf den Stuhl in der Mitte des TV-Studios zu kommen, also tatsächlich um die Million spielen zu dürfen. „Und das habe ich geschafft“, sagt der heute 34-Jährige. Die Aufzeichnung sei eine der größten Drucksituationen in seinem Leben gewesen: „Aber im positiven Sinne“, so Reck.
Bei der Auswahlfrage, bei der es vor allem um Schnelligkeit geht, überzeugte Reck. Nur 2,9 Sekunden brauchte er für seine Antwort. Doch bei der 300-Euro-Frage geriet er gehörig ins Schwitzen. Moderator Günther
Jauch wollte von ihm wissen: „Wer kann vielleicht schwimmen, aber nicht fliegen?“Zur Auswahl standen A: Stockenten, B: Pfeifenten, C: Krickenten, D: Studenten. Eine vermeintlich einfache Frage, die Reck knapp acht Minuten lang beschäftigte. „Ich kapier’ das nicht…, das ist total einfach, oder?“, hakte er in der Sendung bei Jauch nach. „Ich hab einfach viel zu viel darüber nachgedacht“, sagt Reck ein Jahr nach der Ausstrahlung im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Den „Studenten“Wortwitz habe er schnell durchschaut. „Aber ich dachte, Studenten können ja auch fliegen – und zwar von der Uni“, sagt Reck, der immer wieder als Dozent an der Dualen Hochschule Ravensburg arbeitet. Kurz habe er überlegt, einfach einen Joker zu nehmen, um schnell aus der unangenehmen Situation herauszukommen.
„Das wollte ich dann aber aus Prinzip nicht machen. Ich wollte zeigen, dass ich da ohne Joker herauskomme“, erinnert sich der 34-Jährige. Anstatt das Publikum zurate zu ziehen, habe er einen psychologischen Trick angewandt. „Irgendwann habe ich einfach gesagt: ,Ah ja klar, Studenten können nicht fliegen’, als das Publikum dann laut lachte und klatschte, wusste ich, dass es die richtige Antwort ist“, sagt er.
Diese Szenen verbreiteten sich schnell im Internet. Zahlreiche Medien berichteten über die „Enten-Frage“. „Das ging in kürzester Zeit viral“, sagt Reck. Die Rückmeldungen, sowohl im Internet als auch direkt, seien aber ausschließlich positiv gewesen: „Viele haben gesagt, dass die Sendung mit mir sehr unterhaltsam und witzig war.“Einige Studenten- und Enten-Witze habe er sich im vergangenen Jahr aber doch anhören müssen. Von einem Bekannten habe er zum Beispiel eine Studenten-Badeente geschenkt bekommen. „Die steht seitdem in der Bar“, sagt Reck.
Ärgerlich für den 34-Jährigen: Die 125 000-Euro-Frage „Was sind Ticino und Grigioni“habe er intuitiv richtig beantwortet – es handelt sich um die Schweizer Kantone Tessin und Graubünden. „Bei Tessin war ich mir sicher, bei Graubünden aber nicht. Ich hätte es wagen sollen, habe mich aber nicht getraut“, sagt Reck. Er hörte auf und nahm 64 000 Euro mit nach Hause. An die 125 000-Euro-Frage denke er auch heute noch oft. „Ich hadere nicht damit, aber ich denke, wäre es nicht die Drucksituation im Studio gewesen, hätte ich die Frage richtig gelöst.“
Dass er seinen TV-Auftritt mit Humor sieht, bewies der Gastronom auch mit einem besonderen Angebot in seiner Bar Riva. „Auf der ,5 Jahre Riva-Karte’ haben wir einen Pinot Grigio angeboten. Darunter war vermerkt: Nicht nur für StudENTEN“, erzählt er. Damit spielte er sowohl auf die 300- als auch auf die 125 000-EuroFrage an. Der Wein stehe inzwischen auch auf der Stammkarte.
Mit seinem Gewinn habe Andreas Reck seiner Frau und drei guten Freunden Geschenke und für sich und seine Frau E-Bikes gekauft. Außerdem sei viel Geld in die Renovierung seines Hauses geflossen. „Und natürlich in eine komplette Babyausstattung“, sagt er. Denn nur drei Tage vor der Ausstrahlung der Sendung wurde seine Tochter Milla geboren.