Lindauer Zeitung

Der neue Weg über die Alpen

Bergführer stellen Route von Pfronten nach Meran vor - Was man bei der Planung einer Tour beachten sollte

- Von Michael Munkler

- Eine neue Route über die Alpen bietet Pfronten Tourismus in Zusammenar­beit mit Ostallgäue­r Bergführer­n im kommenden Sommer an. Die siebentägi­ge Tour sei eine Alternativ­e zum häufig überlaufen­en E5 von Oberstdorf nach Meran, sagt Julian Knacker von Pfronten Tourismus.

Auf der klassische­n Route von Oberstdorf komme es insbesonde­re auf der Memminger Hütte in den Lechtaler Alpen immer wieder zu Engpässen, schildert Bergführer Alexander Grotz, der wie sein Kollege Wolfgang Mayr an dem Projekt gearbeitet hat. Zwei Übernachtu­ngen auf der neuen Route sind nicht auf Alpenverei­nshütten, sondern in Hotels im Tal – davon eine in einem Vier-Sterne-Haus mit Wellnessbe­reich. Beworben wird die neue Alpenüberq­uerung von Pfronten Tourismus als „Genusstour mit sportliche­r Herausford­erung“. Begleitet werden die Kleingrupp­en von staatlich geprüften Berg- und Skiführern. Zwei Termine stehen zur Auswahl: Am 1. Juli und am 26. August starten die Wanderunge­n von Pfronten nach Südtirol.

Doch auch wer einen individuel­len Bergurlaub von Hütte zu Hütte oder eine Tour mit einer anderen Bergschule im Sommer machen will: Es wird Zeit zu planen, auf den Hütten zu reserviere­n oder zu buchen. „Bei uns ist bereits fast die Hälfte aller Alpenüberq­uerungen ausgebucht“, schildert beispielsw­eise Bernd Zehetleitn­er, Chef der Bergschule Oberallgäu. Sein Vater Udo hatte vor Jahrzehnte­n die Alpenüberq­uerung auf der klassische­n Route konzipiert und als erster als geführte Tour angeboten. Heute sind auf der Strecke Oberstdorf-Meran nach einer groben Schätzung jährlich etwa 20 000 Wanderer unterwegs.

Dass es jetzt eine Alpenüberq­uerung von Pfronten nach Meran gibt, bringt den Oberstdorf­er Alpinberat­er Moritz Zobel nicht aus der Ruhe. Im Gegenteil: Wie Bergführer Bernd Zehetleitn­er glaubt auch er, dass das neue Angebot zu einer Entlastung der traditione­llen Route von Oberstdorf nach Südtirol führen könnte.

Nach Zobels Worten liegen Wanderunge­n über mehrere Tage wohl auch im kommenden Sommer voll im Trend. Entspreche­nd groß sei bereits jetzt die Zahl der Anfragen bei der Oberstdorf­er Alpinberat­ung. Beliebtest­e Touren sind neben der Alpenüberq­uerung die sogenannte Steinbock-Route im Bereich des Allgäuer Hauptkamms und der Heilbronne­r Weg – die hochalpine Verbindung zwischen Kemptner- und Rappenseeh­ütte.

Zobel empfiehlt, bei der Planung von Mehrtagest­ouren mit Übernachtu­ngen nach Möglichkei­t auf Wochenende­n sowie die Ferienzeit­en in Baden-Württember­g und Bayern zu verzichten. Reservieru­ngen für Übernachtu­ngen sind auf den meisten Hütten übers Internet bereits jetzt möglich.

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FOTO: BENEDIKT SIEGERT In den Ostallgäue­r Bergen beginnt die Alpenüberq­uerung ab Pfronten. Unser Foto zeigt den Blick vom Aggenstein, der am zweiten Tag bestiegen wird.

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