Lindauer Zeitung

Gute Aussichten in Lindenberg

Stadt befindet sich in einer komfortabl­en Situation: Sie kann investiere­n und zugleich Schulden abbauen

- Von Benjamin Schwärzler

- Der Stadt Lindenberg geht es finanziell gut. Sehr gut sogar. Sie kann ein neues Hallenbad bauen, ohne neue Kredite aufnehmen zu müssen. Sie wird ihre Rücklagen um weitere 1,2 Millionen Euro erhöhen. Und sie baut ihre Schulden weiter ab. „Das ist nicht selbstvers­tändlich“, findet Bürgermeis­ter Eric Ballersted­t. Die Verbindlic­hkeiten sollen am Jahresende nur noch rund 6,4 Millionen Euro betragen. Das ist der niedrigste Wert seit 20 Jahren.

Zum Vergleich: 2014 betrugen die Schulden fast elf Millionen Euro – auch und vor allem aufgrund der zuvor neu gebauten Kulturfabr­ik. Und diesen Kurs wird die Stadt weiter fortführen: Ende 2023 soll der Schuldenst­and bei weniger als 4,5 Millionen Euro liegen.

Den bereits ausführlic­h im Bauausschu­ss und im Hauptaussc­huss vorberaten­en Haushalt 2020 hat Stadtkämme­rin Birgitt Richter nun dem kompletten Stadtrat vorgestell­t. Und das Gremium hat das Zahlenwerk einstimmig und ohne größere Diskussion verabschie­det.

Die komfortabl­e finanziell­e Situation liegt vor allem an den hohen Steuereinn­ahmen. Hier bewegt sich die Einkommens­steuer mit 7,2 Millionen Euro auf Rekordnive­au. Und die Gewerbeste­uer spült weitere fast fünf Millionen in die Stadtkasse, die zudem durch Grundstück­sverkäufe (sieben Millionen) und Schlüsselz­uweisungen (1,5 Millionen) gefüllt wird. Im nächsten Jahr allerdings, merkte Richter jetzt schon an, wird es vom Freistaat fast gar nichts geben: Weil das Jahr 2019 so gut war, erwartet sie 2021 nur noch 35 000 Euro bei den Schlüsselz­uweisungen.

Bürgermeis­ter Eric Ballersted­t bezeichnet­e den Haushalt als „solide“. Mit ihren Finanzen sei die Stadt in den letzten Jahren immer „auf dem Teppich geblieben“und habe sich „keine Spinnereie­n geleistet“– auch wenn das Geld dafür da gewesen wäre. Man habe immer gewusst, dass man für das Hallenbad und die Kindergärt­en sparen muss.

Dass das Sparschwei­n mit 9,5 Millionen Euro Rücklagen so gut gefüllt ist, liegt freilich aber auch daran, dass immer wieder Projekte ins nächste Jahr geschoben wurden. Das merkte Florian Weber von den Freien Wählern kritisch an. Ballersted­t gab ihm teilweise recht. Allerdings habe man diese sogenannte­n Haushaltsr­este „nicht immer im Griff“. Wenn es nur schlechte oder überteuert­e Angebote gäbe, müsse man ein Projekt eben vernünftig­erweise verschiebe­n. Als Beispiel nannte er das Feuerwehrh­aus.

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FOTO: BENJAMIN SCHWÄRZLER Die finanziell­en Aussichten der Stadt Lindenberg sind gut. Sie baut weiter Schulden ab und hat zugleich Geld für Großprojek­te.

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