Auszug in ein Provisorium
Firma Kutter in Kempten stellt Foliengewächshaus auf
(se) - Ein Provisorium erstellt das Gartencenter Kutter in der Riederau. Ein Foliengewächshaus und Container für Büros hat der Bauausschuss nun befristet genehmigt. Das Unternehmen überbrückt so die Wartezeit während der baurechtlichen Untersuchungen im Zusammenhang mit dem umgebenden Landschaftsschutzgebiet. Fachleute sind dort zuletzt auf geschützte Tierarten gestoßen.
Wie mehrfach berichtet, muss das Unternehmen seinen Standort am Oberstdorfer Knoten aufgeben. Nach langer Suche stellte die Stadt das Areal beim Biomassehof in Aussicht. Eine Baumschule und ein 5000 Quadratmeter großes Gewächshaus stellt sich Kutter dort vor. Dafür muss aber ein Teil des Areals aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgelöst werden.
Dieses Verfahren zieht sich, während es die Bauwerber eilig haben. Ihr alter Mietvertrag im Moos 6 läuft im Frühjahr aus, Nachfolger stehen bereits parat. Die jetzt angedachte Zwischenlösung berühre keine empfindlichen Flächen in der Riederau, waren die Räte in großer Mehrheit überzeugt. Die Anlagen würden auf betoniertem Untergrund entstehen.
Für die Ansiedlung des Gartencenters ist zuvor eine Änderung des Flächennutzungsplans nötig. Die aktuelle Version kennt dort die Nutzung „Wald“. Ein Ausgleich ist aber in direktem Umgriff möglich, erklärte Bernd Munz vom Büro Lars Consult. Er berichtete zudem, dass mit dem Kuckuck und Zauneidechsen besonders schützenswerte Tierarten in dem Gebiet vorkommen. Die Amphibien sollen im Frühjahr eingesammelt und versetzt werden. Ein Zaun – passend zur Eidechse – soll ihre Rückkehr verhindern.
Aus Sicht von CSU-Fraktionschef Erwin Hagenmaier ist es „ein klares Bekenntnis zum Standort Kempten“, das Kutter nun mit seinem hohen Aufwand für den Umzug abgebe: „Viele Kemptener hätten das Unternehmen vermisst.“
Nun folgt die frühzeitige Beteiligung von Behörden und Bürgern. Die Abwägung findet im Anschluss statt, voraussichtlich Ende August soll der Satzungsbeschluss gefasst werden.