Lindauer Zeitung

Auf die Arbeit folgt die Erleichter­ung

VfB Friedrichs­hafen besiegt Haching und hält sich damit im Rennen um die vorderen Plätze

- Von Theresa Gnann und Maximilian Kroh

- Jetzt ist wieder alles offen: Der VfB Friedrichs­hafen hat am Samstag sein Heimspiel gegen die Hypo Tirol Alpenvolle­ys Haching gewonnen und damit kurz vor Ende der Hauptrunde weiter alle Chancen auf Platz zwei. Beim 3:1Sieg (25:18, 25:16, 23:25,25:23) vor 1893 Zuschauern, darunter auch VfB-ExTrainer Stelian Moculescu, spielten die Friedrichs­hafener Volleyball­er vor allem in den ersten beiden Sätzen stark. Es ist ein Sieg, der für den VfB vielleicht gerade noch rechtzeiti­g kommt.

„Das war Volleyball auf hohem Niveau. Die ersten beiden Sätze waren wahrschein­lich das Beste, was wir diese Saison gespielt haben“, sagte Kapitän Nikola Gjorgiev anschließe­nd. Alpenvolle­ys-Trainer Stefan Chrtiansky setzte sogar noch einen drauf: „Das war das beste VfBSpiel, das ich in dieser Saison gesehen habe.“Und auch VfB-Trainer Michael Warm strahlte übers ganze Gesicht – auch weil dank der Unterstüzu­ng einiger Narren eine so gute Stimmung in der ZF Arena herrschte wie schon lange nicht mehr. „Vielleicht müssen wir jetzt vor jedem Heimspiel einen Umzug in der Stadt veranstalt­en. Dann läuft das hier bei uns“, scherzte er.

So viel Erleichter­ung kommt nicht von ungefähr. Zuletzt zeigten die Friedrichs­hafener – auch bedingt durch einige Verletzung­en – äußerst durchwachs­ene Spiele, verloren in der Champions League gegen Kedzierzyn Kozle und Knack Roeselare, aber auch in der

Bundesliga etwa gegen vermeintli­ch schwächere Gegner wie die Netzhopper­s aus Königs Wusterhaus­en. Unweigerli­ch waren deshalb Zweifel an der Leistungsf­ähigkeit des Teams aufgekomme­n. Kapitän Gjorgiev will davon aber nichts hören. „Die Ergebnisse haben das vielleicht nicht immer gezeigt, aber wir haben in letzter Zeit wirklich hart gearbeitet“, sagte er. „Hinter uns liegen schwierige Zeiten. Aber mit Arbeit,

VfB-Trainer Michael Warm

Arbeit und noch mehr Arbeit zeigen wir unsere Leistungsf­ähigkeit und zeigen, dass wir dahin gehören, wo Berlin steht. Heute haben wir das endlich getan.“

Der VfB begann gegen Haching druckvoll, vor allem im Aufschlag, und ging so schnell in Führung. Haching, das verletzung­sbedingt ohne Diagonalan­greifer Paulo Victor Costa da Silva spielte, hielt diesem Druck nicht stand. Und anders als zuletzt blieben die Häfler eine lange Zeit konstant. Nach zwei guten Sätzen drohte das Spiel in Satz drei zu kippen. Der VfB ließ nach, derweil stabilisie­rte sich das Hachinger Spiel. Die Folge: Die Alpenvolle­ys gingen das erste Mal in Führung. (4:8). Ein Ass von Tomas Krisko, einige schöne Blöcke und gute Angriffe hielten den VfB zwar im Spiel, doch der Abstand blieb (15:18). Der frisch Genesene Martti Juhkami scheiterte schließlic­h in der Annahme (23:25).

In Satz vier fand der VfB zurück in die Spur (10:7). Zu Hilfe kam den Friedrichs­hafenern, dass Haching wieder mehr Fehler machte. Nikola Gjorgiev beendete das Spiel mit einem Angriff, bevor er jubelnd und voller Erleichter­ung zu den Fans rannte, um sich für deren Unterstütz­ung zu bedanken. „Dieses Spiel war super wichtig“, sagte Michael Warm. „Wenn wir heute verloren hätten, wärem wir weit weg. Jetzt bleibt alles offen.“

An den letzten vier Spieltagen der Hauptrunde warten noch große Aufgaben auf den VfB – unter anderem die in dieser Saison fast nicht zu schlagende­n Berliner. „Jetzt heißt es Gas geben, Gas geben, Gas geben“, sagte Warm, der seine Euphorie dann doch ein wenig bremste. „Es gibt jetzt keine Verschnauf­pausen mehr. Wir haben uns heute die Chance eröffnet, dass wir weiterhin oben mitspielen können. Nicht mehr und nicht weniger.“

„Vielleicht müssen wir jetzt vor jedem Heimspiel einen Umzug in der Stadt veranstalt­en.“

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FOTO: Nach dem 3:1-Erfolg gegen die Alpenvolle­ys Haching ist die Erleichter­ung beim VfB Friedrichs­hafen groß. GÜNTER KRAM

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