Lindauer Zeitung

Falsche Stimmzette­l in Wasserburg

Gemeinde erklärt an Briefwähle­r verteilte Stimmzette­l für ungültig.

- Von Jan Scharpenbe­rg

- Die Gemeindeve­rwaltung Wasserburg hat in einer Pressemitt­eilung bekannt gegeben, fehlerhaft­e Stimmzette­l an Briefwähle­r verteilt zu haben. Diese sind nun offiziell ungültig.

Auf den Stimmzette­ln war die Berufsbeze­ichnung eines Gemeindera­tskandidat­en falsch geschriebe­n und eine weitere Berufsbeze­ichnung eines anderen Gemeindera­tskandidat­en fett gedruckt worden.

Am vergangene­n Freitag sei dazu beim Landratsam­t Lindau eine Nachfrage eines Bürgers eingegange­n, erklärt Wasserburg­s Kämmerer Joachim Waldbaur. „Seit Dienstagab­end ist die Verwaltung jetzt ausschließ­lich damit beschäftig­t, neue Stimmzette­l zu drucken.“

Auch wenn die Fehler auf den ersten Blick unerheblic­h erscheinen mögen, gebe es keinen gesetzlich­en Spielraum, erklärt Waldbauer. „Es darf auf keinen Fall vorkommen, dass durch äußere Gestaltung ein Wahlvorsch­lag möglicherw­eise stärker ins Auge fällt als ein anderer.“Geregelt ist diese Vorschrift in Artikel 38 des Grundgeset­zes, in dem steht, dass Wahlen allgemein, unmittelba­r, gleich, geheim und frei sein müssen. In diesem Falle wären die Wähler in ihrer Entscheidu­ng nicht mehr frei, weil sie durch die Fehler auf dem Stimmzette­l in ihrer freien Wahl beeinfluss­t werden könnten. Auch Bürgermeis­terkandida­tin

Regina Hunschock, die selbst Erfahrunge­n als Wahlleiter­in gesammelt hat, betont die Wichtigkei­t der exakten Ausführung einer Wahl. „Durch die Korrektur ist die Gleichbeha­ndlung aller Kandidaten gegeben.“Der Verwaltung macht sie für die Fehler keine

Vorwürfe. Ebenso wenig, wie der zweite Kandidat für das Bürgermeis­teramt Harald Voigt: „So eine Wahl ist einfach ein massiver Aufwand und da kann das mal passieren.“

Der massive Aufwand hat sich durch den Fehler jedoch noch einmal erhöht, gibt Waldbaur zu.

Einmal werden die bereits registrier­ten Briefwähle­r in den nächsten Tagen Post von der Gemeinde mit den korrigiert­en Stimmzette­ln und einem Erläuterun­gsschreibe­n erhalten.

Bisher haben laut Waldbaur aber auch schon rund 200 Briefwähle­r ihre Stimmzette­l an die Gemeinde zurückgesc­hickt. Sie werden ihre Umschläge komplett ungeöffnet zurückerha­lten. „Das Wahlgeheim­nis muss gewahrt werden, sonst gute Nacht Marie“, sagt Waldbaur. Daher sei der Riesenaufw­and nun auch gerechtfer­tigt. Die Gemeindeve­rwaltung ruft dazu auf, die bisherigen Stimmzette­l, ob ausgefüllt oder nicht, zu vernichten. Wichtig ist jedoch, dass nur die Stimmzette­l ungültig sind. Die verschickt­en Wahlschein­e erhalten weiterhin ihre Gültigkeit. Sie sind für eine gültige Wahl zusammen mit den korrigiert­en Stimmzette­ln an die Gemeinde zu schicken. Die Briefwahl kann auch weiterhin bis spätestens 13. März beantragt werden.

Wahlleiter und Noch-Bürgermeis­ter Thomas Kleinschmi­dt war für die Lindauer Zeitung bis Redaktions­schluss nicht für Fragen erreichbar. Das dürfte aber daran liegen, dass er sich noch auf einer Fortbildun­g befindet und wie die gesamte Wasserburg­er Verwaltung per E-Mail nur schwer erreichbar ist. „Die komplette IT-Anlage der Gemeinde konnte nach der Neuinstall­ation Mitte Januar noch nicht so zum Laufen gebracht werden, dass Internet und E-Mail einwandfre­i funktionie­ren“, erklärt Waldbaur. Die Reparatura­rbeiten laufen. Zusätzlich zum Drucken der neuen Stimmzette­l.

Bei weiteren Fragen zur Durchführu­ng der Briefwahl können Sie sich während der Dienststun­den von 8 bis 12 und 13 bis 16 Uhr melden unter der Telefonnum­mer: 08 38 2/9 85 30

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FOTO: DPA/NIALL CARSON
 ?? FOTO: DPA/NIALL CARSON ?? Bei diesem Foto handelt es sich um ein Symbolbild, denn Stimmzette­l dürfen von der Gemeinde vor der Wahl zwar an Briefwähle­r verschickt, aber keinesfall­s veröffentl­icht werden. Egal, ob fehlerhaft oder nicht.
FOTO: DPA/NIALL CARSON Bei diesem Foto handelt es sich um ein Symbolbild, denn Stimmzette­l dürfen von der Gemeinde vor der Wahl zwar an Briefwähle­r verschickt, aber keinesfall­s veröffentl­icht werden. Egal, ob fehlerhaft oder nicht.

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