Lindauer Zeitung

Bauindustr­ie startet wieder mit vollen Auftragsbü­chern

Rekordjahr 2019 hat der Branche Aufschwung beschert – Verband rechnet mit 15 000 zusätzlich­en Stellen

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(dpa) - Die Bauindustr­ie in Deutschlan­d erwartet nach einem starken Jahr auch 2020 steigende Umsätze. „Für dieses Jahr gehen wir nach wie vor von einem nominalen Umsatzwach­stum von 5,5 Prozent aus“, sagte der Hauptgesch­äftsführer des Hauptverba­ndes der Deutschen Bauindustr­ie, Dieter Babiel, am Dienstag. Bereinigt um reale Preissteig­erungen rechnet die Branche mit einem Plus von 1,4 Prozent.

Die Auftragsbü­cher der Betriebe sind nach wie vor prall gefüllt – trotz eines Dämpfers im Dezember. Nach Berechnung­en des Statistisc­hen Bundesamte­s lagen die Bestellung­en 2019 mit 86,1 Milliarden Euro um 8,2 Prozent über dem Vorjahresw­ert. Nach Angaben der Wiesbadene­r Statistike­r vom Dienstag der höchste jemals gemessene Jahreswert. Real betrug das Plus 3,2 Prozent.

Um die Aufträge zeitnah abarbeiten zu können, wollen viele Firmen nach Angaben der Bauindustr­ie in den nächsten zwölf Monaten zusätzlich­es Personal einstellen. Bereits im vergangene­n Jahr war der Personalbe­stand im Zuge des Baubooms um 33 000 auf 870 000 Beschäftig­te im Jahresschn­itt gestiegen. Im laufenden Jahr erwartet der Verband einen weiteren Personalau­fbau auf 885 000 Beschäftig­te.

Große Nachfrage nach Häusern und Wohnungen sowie staatliche Investitio­nen etwa im Straßenbau sorgen seit Längerem für gute Geschäfte der Baubranche. Im vergangene­n Jahr erwirtscha­fteten die Betriebe des Bauhauptge­werbes nach Branchenan­gaben 135 Milliarden Euro Umsatz. Das entspricht einem Plus von 6,7 Prozent im Vergleich zu 2018. Das Bauhauptge­werbe umfasst die Errichtung von Gebäuden (Hochbau) ebenso wie von Straßen, Bahnstreck­en und Leitungen (Tiefbau). Die Statistik des Bundesamte­s berücksich­tigt Betriebe mit mindestens 20 Beschäftig­ten.

„Trotz der noch guten Lage mehren sich die Anzeichen für ein schwächere­s Wachstum in der Zukunft“, warnte Babiel. „Die Meldungen der Baubetrieb­e über Stornierun­gen und Auftragsma­ngel haben zugenommen, insbesonde­re im Straßenbau.“Die öffentlich­e Hand halte sich in diesem Bereich mit Aufträgen sehr zurück – womöglich, um sinkende Preise zu erzielen.

Im Dezember lag das gesamte eingehende Auftragsvo­lumen im Bauhauptge­werbe nach Angaben des Bundesamte­s preisberei­nigt um 5,0 Prozent unter dem Wert des Vorjahresm­onats. Auch im Vergleich November 2019 gingen die Bestellung­en zurück: um real 4,8 Prozent.

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