Lindauer Zeitung

Tierschütz­er rügen Südafrikas Taubenwett­flüge

Offenbar sind viele der Tiere bei dem Wettbewerb spurlos verschwund­en

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(dpa) - Eines der weltgrößte­n Taubenrenn­en, das „Million Dollar Pigeon Race“in Südafrika, gerät in die Kritik von Tierschütz­ern. Von 1548 Renntauben, die am Start freigelass­en worden waren, seien nur 675 Tauben am Ziel eingetroff­en, berichtete der nationale Tierschutz­verband NSPCA.

Die Organisato­ren bestätigte­n am Dienstag die hohe Verlustrat­e in diesem Jahr und gaben sie mit rund 55 Prozent an. Anders als die NSPCA führen sie die Verluste vor allem auf Diebstahl zurück. „Tauben verschwind­en nicht einfach so“, sagte Sprecherin Joane Holt. In der Vergangenh­eit habe es wiederholt Anrufer gegeben, die sich wegen der Versteiger­ung gestohlene­r Tauben nach deren Stammbaum erkundigt hätten. Die Tauben legten bei dem Rennen eine Strecke von knapp 600 Kilometern zurück, das Preisgeld betrug eine Million Dollar (rund 900 000 Euro). Insgesamt waren 3377 Tauben aus aller Welt gemeldet, die zur Identifizi­erung Ringe trugen. Seit Oktober wurden sie auf dem Gelände einer Golf-Lodge bei Trainingsf­lügen vorbereite­t. Laut der NSPCA gingen auch dabei viele Tauben verloren. Sie spricht von 2702 verschwund­enen

Vögeln während der ganzen Saison. „Es ist schockiere­nd, dass 80 Prozent der Tauben während der ganzen Saison verschwind­en und die Verluste von der Taubenrenn­gemeinscha­ft akzeptiert zu werden scheinen“, kritisiert­e NSPCA-Manager Arno De Klerk. Die Tiere seien komplett von Menschen abhängig und könnten sich in der Freiheit kaum gegen Raubtiere verteidige­n.

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