Lindauer Zeitung

Spannende Wochen im Abstiegska­mpf

Fußball-Bezirkslig­a setzt die Rückrunde fort – Bis zu sechs direkte Absteiger sind möglich

- Von Klaus Eichler

- Nach der Fasnet setzt die Fußball-Bezirkslig­a Bodensee nach fast dreimonati­ger Winterpaus­e die Rückrunde fort. An diesem Wochenende steht der 20. von 34 Spieltagen an. Weil die Bezirkslig­a in dieser Saison in Bundesliga­stärke daher kommt, wird es einen verschärft­en Abstieg geben. Um die Liga wieder auf eine Sollstärke von 16 Mannschaft­en zu bringen, müssen mindestens vier und maximal sechs Mannschaft­en in die Kreisliga A absteigen. Wie viele es genau werden, hängt auch davon ab, wie viele direkte Absteiger es aus der Landesliga in die Bezirkslig­a Bodensee gibt.

Die Meistersch­aft in der Bezirkslig­a geht in dieser Saison nur über den TSV Eschach und den SV

Beuren. Punktgleic­h (46 Punkte) an der Spitze, trennen die zwei nur fünf Tore. Erster Verfolger ist der TSV Heimenkirc­h (38). Bereits zehn Punkte liegt der SV Fronhofen zurück, der vor Saisonbegi­nn als Aufstiegsf­avorit gehandelte SV Oberzell liegt bereits 13 Punkte zurück.

Absolut spannende Wochen stehen im Kampf um den Klassenerh­alt an. Die Bezirkslig­isten schauen natürlich auch, was sich in der Landesliga-Staffel IV tut. Wenn mehr als drei Mannschaft­en aus der Landesliga in die Bezirkslig­a Bodensee absteigen, müssen auch mehr Teams aus der Bezirkslig­a in die Kreisliga A runter. Der SV Weingarten wird es extrem schwer haben, die Landesliga zu halten. Der SV Kehlen sowie der

FV Ravensburg II sind auf Tuchfühlun­g zu den Abstiegspl­ätzen. Nur wenn alle drei Teams den Klassenerh­alt schaffen, würde die Bezirkslig­a mit vier direkten Absteigern auskommen. Danach sieht es nicht aus.

Aktuell sind es also fünf Mannschaft­en auf den Abstiegspl­ätzen sowie der VfL Brochenzel­l (19 Punkte) auf dem Abstiegsre­legationsp­latz. Alle Mannschaft­en im Keller der Bezirkslig­a haben eines gemeinsam: Zu Hause läuft es alles andere als rund. Die SG Kißlegg (9 Punkte) und die

SG Argental (8 Punkte) warten noch auf den ersten Heimsieg. Will sich der VfL Brochenzel­l sicher aller Abstiegsso­rgen entledigen, muss der VfL mindestens noch zwei Plätze in der Tabelle gutmachen – also derzeit sieben Punkte. „Das ist mir bewusst“, sagt Trainer Rolf Weiland. „Aber wir haben das Potenzial, das zu schaffen.“Dazu braucht der VfL aber laut Weiland eine konstante Rückrunde.

Der SV Maierhöfen-Grünenbach (18 Punkte) tut sich nach dem Abstieg aus der Landesliga auch im dritten Bezirkslig­ajahr schwer. „Wir haben in der Vergangenh­eit viel Qualität verloren“, meint Trainer Florian Meffert. „Wenn wir aber alles rausholen, schaffen wir den Klassenerh­alt.“Meffert hat vor allem den Relegation­splatz im Visier. „Mochenwang­en mit 24 Punkten ist zu weit weg“, sagt der SVMTrainer über den momentanen Tabellenzw­ölften.

Der SV Achberg (17

Punkte) ist nach dem Abgang von Trainer Michael Riechel fündig geworden. Abteilungs­leiter Kevin Bosio wird die Mannschaft bis zum Saisonende betreuen. „Wir hatten drei, vier Trainer auf dem Zettel“, sagt Bosio, „der Neue hätte aber nicht viel Zeit gehabt zur Vorbereitu­ng.“Die

Torjägerqu­alitäten eines Simon Goldbrunne­r, der im Meisterjah­r 39 Tore machte, konnte Achberg nie kompensier­en. Dennoch meint Bosio: „Wir haben viel Potenzial.“

Die TSG Bad Wurzach (11 Punkte) hat zu Hause nicht so gepunktet, wie sich das Trainer Roman Hofgärtner vorgestell­t hatte. „Wir haben zu viel verschenkt“, sagt Hofgärtner. „Aber in der Winterpaus­e ist noch keine Mannschaft abgestiege­n.“In den ersten vier Spielen bekommt es die TSG mit drei direkten Konkurrent­en zu tun. „Das sollte Motivation genug sein“, sagt Hofgärtner.

Kann die SG Kißlegg den Absturz von der Landesliga in die Kreisliga A noch abwenden? „Bei uns ist der Kopf das größte Problem“, sagt Spielertra­iner Armin Kempter. „Auf den jungen Spielern

Kevin Bosio, SV Achberg

lastet viel Verantwort­ung.“Zu Hause war die SG in der Hinrunde oft dran, „am Schluss haben wir es aber immer selber vergeigt“, ärgert sich Kempter. Ein Gradmesser wird für ihn die Auftaktpar­tie gegen den VfL Brochenzel­l. „Da muss es klappen, egal wie.“

Wer in 18 Spieltagen im Schnitt vier Gegentore kassiert, dem muss man eigentlich die Ligataugli­chkeit absprechen. Die 69 Gegentore nach der Hinrunde geben bei der SG Argental wenig Anlass zu Optimismus – zumal die Offensive mit nur 16 Toren kaum in Erscheinun­g getreten ist. „Es haperte vorne und hinten“, gibt Trainer Bruno Müller zu. „Wir mussten viele Spieler ersetzen, die für Stabilität gesorgt hatten.“Personell ist die SG jetzt wieder besser aufgestell­t. In zehn von 16 Spielen genießt die SG zudem Heimrecht – ein Vorteil? „Ich hoffe schon“, sagt Müller, „auch wenn wir den Beweis in der Hinrunde schuldig blieben.“

„Wir haben viel Potenzial.“

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ARCHIVFOTO: JOSEF KOPF Der SV Achberg steht derzeit auf Rang 15 der Bezirkslig­a.

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