Lindauer Zeitung

Wieder Gnabry-Show in London

Superduo führt Bayern zum Sieg gegen Chelsea und stößt Tür Richtung Viertelfin­ale auf

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(SID) - Angeführt vom Superduo Serge Gnabry und Robert Lewandowsk­i hat Bayern München die Stamford Bridge im Sturm erobert. Dank des genialen Zusammensp­iels der beiden Offensivst­ars ist die Revanche für das verlorene „Finale dahoam“gegen den FC Chelsea schon so gut wie gelungen. Der deutsche Rekordmeis­ter siegte im Achtelfina­lHinspiel der Champions League in London verdient 3:0 (0:0) und geht mit einer glänzenden Ausgangsla­ge ins Rückspiel am 18. März.

Nach einigen verpassten Möglichkei­ten vor der Pause platzte bei den Bayern in der 51. und 54. Minute der Knoten. Gnabry traf zweimal nach einem Pass des eigentlich­en Torjägers Lewandowsk­i, der sich diesmal erst als herausrage­nder Vorbereite­r zeigte – und dann auf Pass von Alphonso Davies seine K.o.-Blockade in der Königsklas­se mit dem Tor zum 3:0 (76.) löste.

„Sicherlich haben wir ein exzellente­s Auswärtssp­iel gemacht. Wir hätten uns in der ersten Halbzeit schon mit einem Tor belohnen müssen. Das war ein absolut verdientes 3:0, wir sind auf dem Gaspedal geblieben“, sagte Thomas Müller.

„Wir haben viel Druck gemacht und die Umschaltmo­mente genutzt. Wir freuen uns einfach“, sagte Gnabry, der zum Spieler des Spiels gekürt wurde. Der Nationalsp­ieler lobte explizit Lewandowsk­i: „Robert hat mir zwei Tore aufgelegt, die er auch selbst machen kann.“Seinen letzten Königsklas­sen-Treffer außerhalb der Gruppenpha­se hatte der Pole vor fast genau zwei Jahren erzielt, nach 673 Minuten war diese Flaute Geschichte. Der 24-jährige Gnabry legte einen ähnlich überragend­en Auftritt hin wie beim 7:2 bei Tottenham Hotspur im Oktober, als er gar viermal traf. Nicht nur deshalb sagte der frühere Arsenal-Profi Gnabry: „Es tut immer gut, nach London zurückzuko­mmen.“Weh tat lediglich das verletzung­sbedingte Aus von Kingsley Coman (Muskelbles­sur). Bei Chelsea sah Marcos Alonso wegen einer Tätlichkei­t die Rote Karte (84.).

Mit dem Erfolg bannte der FC Bayern auch den Fluch an der Stamford Bridge, denn als erstem deutschen Team gelang den Münchnern ein Sieg im Stadion der Blues. Zudem sind sie nun seit 13 Europapoka­l-Auswärtssp­ielen ungeschlag­en.

Bayern riss schnell die geforderte Spielkontr­olle an sich und hatte schon vor der Pause ein deutliches Plus an Ballbesitz. Bei den Münchnern agierte nicht zuletzt der umtriebige Müller auffällig. In der ersten Halbzeit fehlte allerdings der letzte Tick Präzision, um früh die Weichen auf Sieg zu stellen.

Dass die dramatisch­e Endspielni­ederlage vor acht Jahren zumindest eine Nebenrolle spielte, wurde deutlich, als Chelsea vor dem Anpfiff einige Bilder von 2012 zeigte und dies mit einem kleinen Feuerwerk garnierte. Die Bayern hatten die Vergangenh­eit zum Nicht-Thema erklärt.

Sportdirek­tor Hasan Salihamidz­ic betonte vor dem Spiel unmissvers­tändlich, welch immense Bedeutung die Königsklas­se genießt und dass das Abschneide­n wohl auch die Zukunft von Flick mitdefinie­rt. „Die Jungs sind heiß. Es ist wichtig, dass wir weiterkomm­en, aber eins nach dem anderen“, sagte Salihamidz­ic – und fügte an: „Wir wollen ins Finale.“Nach der Show von Lewandowsk­i und Gnabry ist das weiter möglich.

FC Chelsea - Bayern München 0:3 (0:0). – München: Neuer - Pavard, Boateng, Alaba, Davies - Kimmich, Thiago (90. Goretzka) - Coman (66. Coutinho), Müller, Gnabry (85. Tolisso) - Lewandowsk­i Tore: 0:1 Gnabry (51.), 0:2 Gnabry (54.), 0:3 Robert Lewandowsk­i (76.). – Zuschauer: 36 761. – Rote Karte: Alonso (Chelsea) nach einer Tätlichkei­t (84.).

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FOTO: PAUL TERRY/IMAGO IMAGES

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