„Die Tiere sind gesünder und haben mehr Energie“
Die Bunte Liste besucht mit Interessierten einen Lindauer Biohof
(lz) - Sebastian Wuggezer stellte auf Einladung der Bunten Liste am Fasnachtssonntag seinen Biohof in der Tobelstraße vor. Er sprach von Möglichkeiten, aber auch von Schwierigkeiten. Trotz aller Hürden macht er aber ganz deutlich: „Schon als kleiner Bub wusste ich, dass ich mal Bauer werden will!“
Gut 50 Besucher zogen laut einer Pressemitteilung der Bunten Liste die Themen ökologische Landwirtschaft, regionale Erzeugung und Ammenkuhhaltung dem närrischen Treiben vor und sie erlebten einen jungen Bauern, der seinen Traum lebt und an ihn glaubt. Wuggezer ist einer von 31 Heumilchbauern aus den Regionen Bodensee, Allgäu, Linzgau und Oberschwaben, heißt es in der Mitteilung. Unabhängig und eigenverantwortlich erfassen und vermarkten diese ihre DemeterHeumilch in der Region. Die Mitglieder der Demeter Milch Bauern haben die mutter- und ammen-gebundene Kälberaufzucht in ihrer Erzeugergemeinschaft seit Mai 2019 zum Standard gemacht. „Die Tiere sind gesünder und schwerer und haben sehr viel mehr Energie“freut sich der Landwirt. Für seine Kälber, die er ein halbes Jahr auf dem Hof behält, wünscht er sich laut Mitteilung vor allem eines: Ein würdiges Leben und Sterben. Wenn es ans Schlachten gehe, dann begleite er seine Tiere. Das gehöre zum Respekt dazu. Der junge Landwirt sei überzeugt davon, dass das Bewusstsein der Konsumenten noch weiter zunehmen werde. Immer mehr Menschen essen bewusster und machen sich auch Gedanken, woher die Nahrungsmittel auf ihrem Teller kommen. Und noch überzeugter sei er, dass der eingeschlagene Weg der einzig Richtige ist. Dazu brauche es Mut und man müsse Verantwortung übernehmen. Erst wenn alles im Einklang ist, sei die Welt im
Stall und auf dem Feld in Ordnung. Immer mehr und immer billiger bringe die Natur aus dem Gleichgewicht, heißt es in der Mitteilung. Für Sebastian Wuggezer ein Kritikpunkt an Agrarsubventionen: „Die dienen doch nur dazu, die Produkte möglichst billig zu halten. Ein besserer Preis und keine Subventionen, dafür aber Kunden, die dem Bauern das Gefühl geben, dass er auf dem richtigen Weg ist und das zu schätzen wissen“. „Ein ganzheitlicher Ansatz, der veränderte Strukturen verlangt, das ist genau unser Thema und da bleiben wir dran“bedankte sich der bunte OB-Kandidat Daniel Obermayer.