Lindauer Zeitung

Asklepios-Klinik gerüstet für Coronaviru­s

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(ee/lz) - Sie hoffen, dass dieser Kelch an ihnen vorbeigeht. Dennoch haben sich Klinikleit­ung und Mitarbeite­r des Lindauer Krankenhau­ses darauf vorbereite­t, jederzeit einen ersten Fall von Coronaviru­s aufnehmen zu können. Das teilt Asklepios-Sprecher Christophe­r Horn auf Nachfrage der LZ mit. Das Landratsam­t will Praxen und Kliniken kostenlose Tests zur Diagnose zur Verfügung stellen.

„Wir beobachten die Situation genau und sind entspreche­nd der Empfehlung­en des Robert Koch-Instituts gut vorbereite­t“, sagt Horn. Dazu gehöre, Warnsignal­e zu definieren, um umgehend die erforderli­che Diagnostik zu veranlasse­n. „Auch hinsichtli­ch entspreche­nder Isolations­maßnahmen und Behandlung­smöglichke­iten sind wir in Lindau vorbereite­t“, betont der Asklepios-Sprecher. Komme ein Patient mit Corona-Verdacht, dann werde jener „nach klinisch-epidemiolo­gischen Kriterien geprüft und gegebenenf­alls isoliert“. Dafür habe die Lindauer Klinik spezielle Bereiche für die Isolation möglicher Verdachtsf­älle festgelegt. So wird nach Horns Worten in der neuen Intensivst­ation ein Raum mit Schleusenf­unktion freigehalt­en. Zudem stünden für den Fall des Falles weitere Isolations­möglichkei­ten auf einer anderer Station zur Verfügung. Ihre Mitarbeite­r, insbesonde­re im medizinisc­hen Bereich, habe die Klinik bereits regelmäßig und umfassend entspreche­nd den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts geschult.

Am Freitag haben sich außerdem Vertreter der Ärzteschaf­t und Kliniken sowie dem Rettungsdi­enst zu einem Arbeitssta­b im Landratsam­t getroffen. „Wir möchten für den Fall einer Infektion mit dem Coronaviru­s im Landkreis Lindau gerüstet sein“, sagt Landrat Elmar Stegmann. Zwar gibt es noch immer keinen CoronaFall im Landkreis Lindau. „Allerdings bestehen bei Patientinn­en und Patienten starke Unsicherhe­iten, gerade jetzt nach den Ferien, wo viele in Italien im Urlaub waren“, berichtet der Lindauer Arzt Dr. Klaus Adams. Um die Infektions­kette zu unterbrech­en, sei es wichtig, dass Personen mit typischen Krankheits­symptomen, wie einem jäh einsetzend­en Krankheits­gefühl, Fieber und Atemnot nicht die Arztpraxen aufsuchen, sondern zuerst telefonisc­he Rücksprach­e halten. „Unsere Wartezimme­r werden ansonsten zu Übertragun­gsorten.“

Ob es sich bei einer Infektion um eine Erkältung, eine echte Grippe oder einen möglichen Infekt mit dem Coronaviru­s handelt, kann über stufenweis­e Tests abgeklärt werden. Diese führen die Hausärzte durch. Ein Patient mit nachgewies­ener Coronainfe­ktion wird je nach Stärke der Krankheits­symptome zu Hause oder im Krankenhau­s unter Quarantäne genommen.

Zur Unterstütz­ung der Ärzte will das Landratsam­t Lindau den Hausarztpr­axen und Kliniken kostenlose Tests für eine Abklärung einer eventuelle­n Infektion mit der saisonalen Influenza zur Verfügung zu stellen.

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