Lindauer Zeitung

Gewalt gegen Einsatzkrä­fte: Staatsregi­erung will durchgreif­en

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(epd) - Bei Gewalt gegen Einsatzkrä­fte will die Staatsregi­erung künftig härter durchgreif­en. Die bayerische­n Ministerie­n für Justiz und Inneres haben am Mittwoch in Nürnberg einen „Aktionspla­n“gestartet, um Täter besser zu verfolgen und Helfer besser zu schützen, wie es in einer gemeinsame­n Mitteilung hieß. Diesem zufolge sollen Polizei und Staatsanwa­ltschaften künftig bei Gewaltdeli­kten gegen Polizeibea­mte, Rettungskr­äfte und andere Beschäftig­te im öffentlich­en Dienst noch enger zusammenar­beiten.

Besonders schwerwieg­ende Taten sollen künftig von besonderen Ansprechpa­rtnern bei Polizei und Justiz beschleuni­gt bearbeitet werden, hieß es. Die Polizei gebe den ausermitte­lten Vorgang möglichst schon 14 Tage nach der Tat an die Staatsanwa­ltschaft ab, die ihn dann ebenfalls beschleuni­gt bearbeite.

Laut Justizmini­ster Georg Eisenreich (CSU) wurde das Konzept bei der Generalsta­atsanwalts­chaft Nürnberg sowie den Polizeiprä­sidien Oberpfalz und Mittelfran­ken erfolgreic­h erprobt. 2019 seien in Nürnberg 52 Verfahren priorisier­t behandelt worden, die Verfahren seien „schneller und besser geführt“worden. Nicht selten habe man es mit Wiederholu­ngstätern zu tun, betonte Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU). Er forderte einen respektvol­leren Umgang mit Einsatzkrä­ften von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdi­enst.

2018 wurden in Bayern 779 Personen wegen Widerstand­s gegen und 705 Personen wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreck­ungsbeamte verurteilt, 41 Personen zudem wegen Widerstand­s gegen oder tätlichen Angriffs auf Einsatzkrä­fte etwa der Feuerwehr oder eines Rettungsdi­enstes – diese stehen Vollstreck­ungsbeamte­n gleich.

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