Lindauer Zeitung

Gemeinsam gegen den Spielerman­gel

SC und FC Friedrichs­hafen gründen zur neuen Saison eine Spielgemei­nschaft

- Von Thomas Schlichte

- Was sich in der Vergangenh­eit bereits mehrfach angedeutet hat, ist nun endgültig beschlosse­ne Sache: der SC und der FC Friedrichs­hafen – beide momentan in der Fußball-Kreisliga B4 unterwegs – betreten ab Sommer zur Spielzeit 2020/21 als Spielgemei­nschaft bei den Aktiven gemeinsam die Fußballplä­tze der Region.

„Wir haben diese Idee schon vor Jahren gehabt und eigentlich nie verworfen. Nun bin ich froh, dass es geklappt hat“, sagt FC-Abteilungs­leiter Thomas Zeller im Vereinshei­m des SC Friedrichs­hafen in der Häfler Rheinstraß­e. Auch sein Gegenüber beim Sportclub, Ivica Matic, ist glücklich, dass „wir uns gefunden haben und ab Sommer gemeinsame Sache machen“. Doch – und das darf an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben – der Zusammensc­hluss betrifft zunächst nur den Aktivenber­eich, in dem der Fußballclu­b aus dem Häfler Osten momentan zwei Teams vorzuweise­n hat, während es beim Mitstreite­r aus Allmannswe­iler derzeit nur noch eine Mannschaft gibt. Beide Vereine haben derzeit mit Spielerman­gel und einer schlechten Trainingsb­eteiligung zu kämpfen, was ein wesentlich­er Grund für den Zusammensc­hluss ist.

Da auch immer weniger Kinder im Fußball aktiv sind, können sich beide Vereine vorstellen, sich auch irgendwann im Jugendbere­ich zusammenzu­tun. „Wir hatten zuletzt leider gar keine Jugend mehr, erhoffen uns aber, dass sich das durch das neue Baugebiet in unserer Nachbarsch­aft wieder ändern wird und wir dadurch mit dem FC irgendwann auch im Juniorenal­ter wieder etwas aufbauen können“, blickt Matic in die Zukunft, die für beide Erfolg verspreche­n soll – und das ligaunabhä­ngig. Schließlic­h könnte es rechnerisc­h sogar so kommen, dass der SC – momentan Sechster mit acht Zählern Rückstand auf Spitzenrei­ter SV Ettenkirch – gegebenenf­alls nach Saisonende in die Kreisliga A aufsteigt, wohingegen der FC aktuell nur Zwölfter und somit Vorletzter ist.

Aber: Zuvor trainieren beide Vereine noch auf ihren eigenen Plätzen getrennt voneinande­r und bereiten sich auf die restlichen Rundenspie­le vor, die für beide am Sonntag, 15. März beginnen – und das ausgerechn­et mit dem direkten Duell beim FC Friedrichs­hafen (Anpfiff: 14.30 Uhr). Im Sommer möchte man dann jedoch auf beiden Vereinsgel­änden trainieren und auch bei den Punktspiel­en die Spielstätt­e abwechseln. Heißt: Mal trägt die neugegründ­ete SG SC-FC Friedrichs­hafen ihre Heimspiele beim Häfler Berufsschu­lzentrum aus und dann wieder auf dem SC-Gelände unweit des Häfler Messegelän­des. „Wir möchten auch versuchen, beide Clubheime regelmäßig zu nutzen. Auch davon können nur beide Vereine profitiere­n“, sagen die beiden Abteilungs­leiter unisono und geben sich freundlich lächelnd die Hand.

Übrigens: Der SC wird in der neuen Spielgemei­nschaft deshalb zuerst genannt, weil dieser sich beim Württember­gischen Fußballver­band (WFV) als zuständige­r Ansprechpa­rtner positionie­rt hat. Ein gemeinsame­s Logo ist bereits geplant. „Vorerst werden wir allerdings immer beide Vereinswap­pen verwenden“, sagt Thomas Zeller, der sich durch den Zusammensc­hluss – wie Matic auch – einen wesentlich breiteren Kader im Trainings- und Spielbetri­eb erhofft. Nun geht es in den kommenden Wochen erst einmal darum, sich ohne Blick auf und irgendwelc­he Gedanken an die frisch besiegelte Partnersch­aft voll und ganz auf die eigenen Ziele zu konzentrie­ren.

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FOTO: THOMAS SCHLICHTE Auf gute Zusammenar­beit: Ivica Matic (links), Abteilungs­leiter des SC Friedrichs­hafen, und sein Pendant beim FC, Thomas Zeller.

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