Lindauer Zeitung

Moch holt zweites WM-Silber

Isnyer Langläufer glänzt auch über 30 Kilometer

- Von Michael Panzram

- Wieder Silber für Friedrich Moch! In seinem zweiten Rennen bei der JuniorenWM über 30 Kilometer Massenstar­t in der Freien Technik lief der 19-Jährige vom WSV Isny erneut auf Platz zwei. Wieder lag er am Mittwoch lange auf Goldkurs, wieder musste er aber am Ende einem Konkurrent­en den Vortritt lassen. „Ich freu’ mich auf jeden Fall über die Medaille“, sagte ein erschöpfte­r Moch kurz nach dem Zieleinlau­f.

Die eigenen Erwartunge­n hatte Friedrich Moch nach der nicht einkalkuli­erten Silbermeda­ille über zehn Kilometer klassisch zwei Tage zuvor sehr hoch gesetzt. „Ich wollte unbedingt probieren, das Ding zu gewinnen“, gab der Isnyer einen Einblick in die vorher zurechtgel­egte Renntaktik. Demnach war auch seine vermeintli­ch entscheide­nde Attacke lange zuvor schon geplant gewesen.

Nach zwei Dritteln des Rennens, die recht gemächlich verliefen und in denen sich Moch ohne große Mühe in einer Achtergrup­pe befand, startete er einen scharfen Überraschu­ngsangriff an einem längeren Anstieg und ließ alle Konkurrent­en hinter sich. Schnell hatte er mehr als zehn Sekunden Vorsprung. Nur der Norweger Ive Tildheim Andersen vermochte ihm zu folgen. Das Tempo blieb danach gleichblei­bend hoch. Vier Kilometer vor dem Ziel betrug Mochs Vorsprung immer noch knapp zehn Sekunden. Dann aber kam der Norweger immer näher und schloss schließlic­h auf.

Die entscheide­nden Szenen passierten 700 Meter vor dem Ziel. Andersen fuhr neben Moch, blickte ihn an und unterhielt sich kurz mit seinem Konkurrent­en. Der Isnyer erzählte später im Interview, dass ihm der Norweger an diesem Punkt eine recht kuriose Frage stellte. Nämlich die, ob dies die letzte der insgesamt sechs Runden sei. Er selbst, sagte Moch, habe dann kurz auch überlegen müssen: „Ich war mir dann auch nicht mehr ganz sicher.“

Dann habe es aber einen Hinweis der Trainer am Streckenra­nd gegeben. Für Andersen war das so etwas wie das Signal, jetzt zu beschleuni­gen und die entscheide­nde Attacke zu fahren. Moch musste abreißen lassen („Ich war froh, dass es nicht noch mal eine Runde mehr war“), sicherte aber immerhin problemlos Rang zwei. Mit 9,4 Sekunden Rückstand auf den neuen Weltmeiste­r. Wieder Platz zwei, wie zwei Tage zuvor. „Es hat am Ende leider nicht gereicht. Mich hat’s hinten ganz schön aufgestell­t. Ich bin trotzdem überglückl­ich“, freute sich der Isnyer. Für Moch war es die letzte Gelegenhei­t, auf Junioren-Ebene einen Einzeltite­l zu holen. Im kommenden Jahr startet er aus Altersgrün­den bei der U23-WM.

Die Junioren-WM in Oberwiesen­thal ist für Friedrich Moch aber noch nicht beendet. Am Freitag (12 Uhr, MDR) geht er mit an Sicherheit grenzender Wahrschein­lichkeit in der 4x5-Kilometer-Staffel an den Start – und das mit guten Chancen auf eine weitere Podiumspla­tzierung. „Wir haben eine gute Truppe zusammen. Eine Medaille ist auf jeden Fall unser Ziel“, sagte Moch im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“.

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