Moch holt zweites WM-Silber
Isnyer Langläufer glänzt auch über 30 Kilometer
- Wieder Silber für Friedrich Moch! In seinem zweiten Rennen bei der JuniorenWM über 30 Kilometer Massenstart in der Freien Technik lief der 19-Jährige vom WSV Isny erneut auf Platz zwei. Wieder lag er am Mittwoch lange auf Goldkurs, wieder musste er aber am Ende einem Konkurrenten den Vortritt lassen. „Ich freu’ mich auf jeden Fall über die Medaille“, sagte ein erschöpfter Moch kurz nach dem Zieleinlauf.
Die eigenen Erwartungen hatte Friedrich Moch nach der nicht einkalkulierten Silbermedaille über zehn Kilometer klassisch zwei Tage zuvor sehr hoch gesetzt. „Ich wollte unbedingt probieren, das Ding zu gewinnen“, gab der Isnyer einen Einblick in die vorher zurechtgelegte Renntaktik. Demnach war auch seine vermeintlich entscheidende Attacke lange zuvor schon geplant gewesen.
Nach zwei Dritteln des Rennens, die recht gemächlich verliefen und in denen sich Moch ohne große Mühe in einer Achtergruppe befand, startete er einen scharfen Überraschungsangriff an einem längeren Anstieg und ließ alle Konkurrenten hinter sich. Schnell hatte er mehr als zehn Sekunden Vorsprung. Nur der Norweger Ive Tildheim Andersen vermochte ihm zu folgen. Das Tempo blieb danach gleichbleibend hoch. Vier Kilometer vor dem Ziel betrug Mochs Vorsprung immer noch knapp zehn Sekunden. Dann aber kam der Norweger immer näher und schloss schließlich auf.
Die entscheidenden Szenen passierten 700 Meter vor dem Ziel. Andersen fuhr neben Moch, blickte ihn an und unterhielt sich kurz mit seinem Konkurrenten. Der Isnyer erzählte später im Interview, dass ihm der Norweger an diesem Punkt eine recht kuriose Frage stellte. Nämlich die, ob dies die letzte der insgesamt sechs Runden sei. Er selbst, sagte Moch, habe dann kurz auch überlegen müssen: „Ich war mir dann auch nicht mehr ganz sicher.“
Dann habe es aber einen Hinweis der Trainer am Streckenrand gegeben. Für Andersen war das so etwas wie das Signal, jetzt zu beschleunigen und die entscheidende Attacke zu fahren. Moch musste abreißen lassen („Ich war froh, dass es nicht noch mal eine Runde mehr war“), sicherte aber immerhin problemlos Rang zwei. Mit 9,4 Sekunden Rückstand auf den neuen Weltmeister. Wieder Platz zwei, wie zwei Tage zuvor. „Es hat am Ende leider nicht gereicht. Mich hat’s hinten ganz schön aufgestellt. Ich bin trotzdem überglücklich“, freute sich der Isnyer. Für Moch war es die letzte Gelegenheit, auf Junioren-Ebene einen Einzeltitel zu holen. Im kommenden Jahr startet er aus Altersgründen bei der U23-WM.
Die Junioren-WM in Oberwiesenthal ist für Friedrich Moch aber noch nicht beendet. Am Freitag (12 Uhr, MDR) geht er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der 4x5-Kilometer-Staffel an den Start – und das mit guten Chancen auf eine weitere Podiumsplatzierung. „Wir haben eine gute Truppe zusammen. Eine Medaille ist auf jeden Fall unser Ziel“, sagte Moch im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“.