Lindauer Zeitung

In rauer Luft um Gelb

Karl Geiger freut sich auf Wettkampfs­erie in Norwegen

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(SID/dpa) - Das Härteste zum Schluss: Karl Geiger greift beim Skisprungm­arathon der Raw-Air-Tour mit zehn Wettkampft­agen in Folge sowie 16 Wertungssp­rüngen auf den vier berühmtest­en Schanzen Norwegens nach der Krone im Gesamtwelt­cup. Die Tournee der „rauen Luft“ist nicht nur sportlich wertvoll – vor allem finanziell hat die noch junge Serie der altehrwürd­igen Vierschanz­entournee schon den Rang abgelaufen.

„Ich freue mich auf diese intensiven Tage. Wenn ich weiterhin so gut springe wie die letzten Wochen, dann werde ich da richtig Freude dran haben“, sagte Geiger vor dem Auftakt mit der Qualifikat­ion am Freitag in Oslo (19.30 Uhr), die schon in die Raw-Air-Gesamtwert­ung einfließt: „Abgeschlos­sen wird das Ganze mit dem Skifliegen in Vikersund – und Skifliegen ist immer cool! Ich gehe neugierig und offensiv an die Sache ran. Und werde weiterhin angreifen.“

Geiger, in den vergangene­n vier Springen zweimal Sieger und zweimal Zweiter, muss satte 118 Punkte auf den Österreich­er Stefan Kraft aufholen, um als erster Deutscher seit Severin Freund 2014/15 – der nach langer Verletzung­spause seine Raw-AirPremier­e

feiern wird – den Gesamtwelt­cup zu gewinnen.

Kraft sieht sich allerdings noch lange nicht auf der sicheren Seite: „Der Karli hüpft extrem stark. Über den kleinen Vorsprung bin ich froh, aber es wird ein cooler Fight“, sagte der Ex-Weltmeiste­r. Ob als Gesamtwelt­cup-Sieger oder Zweiter – für Geiger wird die Saisonbila­nz mit schon vier Siegen und elf Podestplät­zen grandios ausfallen. Das Raw-AirSpektak­el kann er („alles, was jetzt noch kommt, ist mehr oder weniger Bonus“) somit genießen. Perfekt organisier­t ist es ohnehin (bei doch mehr als 1000 Reisekilom­etern), und: Die Athleten fühlen sich auch gerecht entlohnt. Satte 100 000 Euro beträgt das Preisgeld, alleine der Sieger erhält 60 000. Für den Vierschanz­entournee-Champion gibt es rund 18 500 Euro – nicht einmal ein Drittel.

Auch in einem anderen Punkt ist die Raw Air der Vierschanz­entournee voraus: Während bei dieser die Aufnahme der Skispringe­rinnen nicht über Planspiele hinauskomm­t, feierten die Frauen in Norwegen schon im Vorjahr ihre Premiere. Zwar nur an drei Stationen, aber mit einem Preisgeld von 35 000 Euro für die Siegerin.

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FOTO: MARKKU ULANDER/DPA „Hüpft extrem stark“(sagt Stefan Kraft): Karl Geiger.

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