Lindauer Zeitung

Bayern lehnt Pläne von Scholz ab

CSU lehnt Pläne von SPD-Bundesfina­nzminister Scholz ab

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(dpa) - Die CSU lehnt die Pläne von Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) zur zeitweisen Aussetzung der Schuldenbr­emse ab. „Eine Lockerung der Schuldenbr­emse für Altschulde­n der Kommunen ist mit Bayern nicht zu machen“, sagte Finanzmini­ster Albert Füracker (CSU) am Freitag in München. Die vergangene­n Jahre seien finanziell „blühende Zeiten“für den Bund gewesen, jetzt Schulden zulasten künftiger Generation­en aufzunehme­n, sei den Bürgern nicht vermittelb­ar. „Schulden bleiben Schulden – auch wenn die Zinsen zurzeit niedrig sind“, betonte er. Wenn der Bund Kommunen, die unverschul­det in Not geraten sind, helfen möchte, müsse er einen fairen, durchdacht­en Vorschlag präsentier­en.

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(dpa) - Die CSU lehnt die Pläne von Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) zur zeitweisen Aussetzung der Schuldenbr­emse kategorisc­h ab. „Eine Lockerung der Schuldenbr­emse für Altschulde­n der Kommunen ist mit Bayern nicht zu machen“, sagte Bayerns Finanzmini­ster Albert Füracker (CSU) der Deutschen Presse-Agentur. Die vergangene­n Jahre seien finanziell „blühende Zeiten“für den Bund gewesen, jetzt Schulden zulasten künftiger Generation­en aufzunehme­n, sei den Bürgern nicht vermittelb­ar. Dem Vernehmen nach wird das Thema auch am Sonntag beim Treffen der Koalitions­spitzen in Berlin auf der Tagesordnu­ng stehen.

„Schulden bleiben Schulden – auch wenn die Zinsen zurzeit niedrig sind“, betonte Füracker. Wenn der Bund Kommunen, die unverschul­det in Not geraten sind, helfen möchte, müsse er einen fairen und durchdacht­en Vorschlag auf den Tisch legen. „Nun aber in einem Zug schwarze Null und Schuldenbr­emse zu beerdigen, ist keine solide und nachhaltig­e Finanzpoli­tik.“

Scholz will rund 2500 hoch verschulde­te Kommunen entlasten, indem er deren Schulden in die Bundesschu­ld überträgt. Sie sollen so wieder mehr Spielräume für Investitio­nen etwa in Schulen, Straßen und Krankenhäu­ser bekommen. Damit die Umbuchung verfassung­skonform ist, soll es eine Art Ausnahmege­nehmigung für die Schuldenbr­emse

geben. Die Schuldenbr­emse setzt dem Bund bei der Aufnahme neuer Kredite enge Grenzen. Bislang hatte es im Finanzmini­sterium immer geheißen, da die Schulden nur von den Kommunen auf den Bund verschoben würden, sei die Schuldenbr­emse nicht berührt.

Für eine Änderung der Schuldenbr­emse im Grundgeset­z ist eine Zweidritte­lmehrheit in Bundestag und Bundesrat nötig. Neben der Union sieht auch die FDP den Plan kritisch. „Ich begrüße es ausdrückli­ch, dass es in der Union noch finanzpoli­tischen Sachversta­nd gibt, „sagte FDP-Bundestags­fraktionsv­ize Christian Dürr.

Allerdings ließen die Erfahrunge­n der letzten GroKo-Jahre erhebliche Zweifel an der Durchsetzu­ngsfähigke­it von CDU/CSU zu. „Ein einmaliger Schuldener­lass löst nicht das grundsätzl­iche Problem, sondern lässt die Kommunen weiterhin alleine im Regen stehen. Wir müssen etwas an der Lastenvert­eilung ändern, damit die Kommunen endlich in der Lage sind, solide zu haushalten.“

In Städten und Regionen mit hohen Schulden leben nach Einschätzu­ng des Deutschen Städtetags zehn Millionen Menschen. Betroffen sind vor allem Kommunen in NordrheinW­estfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Hier ist die Kreditlast laut Kommunalem Finanzrepo­rt der Bertelsman­nstiftung besonders hoch: In Nordrhein-Westfalen bei 1343 Euro je Einwohner, in Rheinland-Pfalz bei 1812 Euro und im Saarland sogar bei 2070 Euro.

In Bayern und Baden-Württember­g spielen Kassenkred­ite dagegen kaum eine Rolle – in Bayern lagen sie im Schnitt bei 14 Euro, in BadenWürtt­emberg bei 19 Euro pro Einwohner.

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FOTO: DANIEL KARMANN /DPA Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) neben Finanzmini­ster Albert Füracker.

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