Lindauer Zeitung

Kritik am Ehegattens­plitting

Ministerin Hoffmeiste­r-Kraut sieht Fehlanreiz­e für Frauen

-

(dpa) - BadenWürtt­embergs Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU) kritisiert das Ehegattens­plitting im Steuerrech­t, weil es Fehlanreiz­e für Frauen setze. Anlässlich des Weltfrauen­tags am Sonntag sagte sie, es dürfe nicht sein, dass Frauen, die familienbe­dingt öfter und länger aus dem Beruf ausscheide­n oder in Teilzeit arbeiten, im Alter besonders armutsgefä­hrdet seien. Die Steuerklas­se V sehe sie kritisch, „weil sie für den Partner, der weniger verdient, ein massiver Fehlanreiz sein kann, überhaupt nicht arbeiten zu gehen“.

In Berlin forderte Familienmi­nisterin Franziska Giffey (SPD) eine bessere Vereinbark­eit von Familie und Beruf. Zuvor hatte das Statistisc­he Bundesamt mitgeteilt, dass 2018 in Deutschlan­d 76 Prozent der Frauen im Alter von 20 bis 64 Jahren erwerbstät­ig waren. Laut Giffey arbeitet jedoch fast die Hälfte in Teilzeit.

(dpa/AFP) - Die gesetzlich­en Krankenver­sicherunge­n (GKV) sind 2019 erstmals seit 2015 wieder ins Minus gerutscht. Unterm Strich stand ein Defizit von 1,5 Milliarden Euro, wie das Gesundheit­sministeri­um am Freitag nach vorläufige­n Zahlen mitteilte. Im Jahr 2018 waren noch zwei Milliarden Euro Überschuss verbucht worden. Die Rücklagen schmolzen von 21 Milliarden Euro auf 19,8 Milliarden Euro Ende vergangene­n Jahres. Das entsprach im Schnitt aber immer noch etwa dem Vierfachen der vorgeschri­ebenen Mindestres­erve, wie das Ministeriu­m betonte.

„Die aktuellen Zahlen zeigen in die richtige Richtung“, erklärte Minister Jens Spahn (CDU). „Die Beitragsza­hler profitiere­n von niedrigere­n Zusatzbeit­rägen, weil Krankenkas­sen endlich ihre übermäßig hohen Finanzrese­rven abbauen.“Und gleichzeit­ig kämen auch die notwendige­n Leistungsv­erbesserun­gen bei den Versichert­en an. Der GKV-Spitzenver­band zeigte sich hingegen alarmiert und verwies auf die Kosten, die durch die Corona-Epidemie entstehen könnten.

Im Jahr 2019 lag der durchschni­ttlich von den Krankenkas­sen erhobene Zusatzbeit­ragssatz den Angaben zufolge bei 1,0 Prozent und damit um 0,1 Prozentpun­kte niedriger als im Jahr 2018. Auch nach dem Jahreswech­sel 2019/2020 liege er weiterhin stabil bei 1,0 Prozent.

Newspapers in German

Newspapers from Germany