Lindauer Zeitung

EU fordert Hilfe für Flüchtling­e

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(dpa) - Nach Beginn der Waffenruhe im syrischen Idlib ruft die EU die Türkei und Russland dazu auf, ungehinder­ten Zugang humanitäre­r Hilfe zu der Region zu gewährleis­ten. Zudem müssten alle Beteiligte­n dafür sorgen, dass die Waffenruhe halte und die Zivilbevöl­kerung geschützt werde, hieß es nach einem SyrienKris­entreffen der EU-Außenminis­ter in Zagreb. „Es sind dringende Maßnahmen erforderli­ch, um diese große humanitäre Krise anzugehen“, sagte der EU-Außenbeauf­tragte Josep Borrell. Der russische Präsident Wladimir Putin und sein türkischer Kollege Recep Tayyip Erdogan hatten sich als Schutzmäch­te der syrischen Regierung und der Rebellen am Donnerstag­abend unter anderem auf eine neue Waffenruhe für Idlib geeinigt. Seit Anfang Dezember sind nach UN-Angaben fast eine Million Menschen vor Kämpfen geflohen.

Über Lösungen für unbegleite­te minderjähr­ige Flüchtling­e auf den griechisch­en Inseln will EU-Kommissari­n Ylva Johansson nächste Woche mit der Regierung in Athen beraten. Nach Angaben der EUKommissi­on vom Freitag geht es dabei unter anderem um eine Weiterreis­e in Mitgliedst­aaten, die junge Migranten aufnehmen wollen. Baden-Württember­gs Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) hat die Aufnahme von besonders hilfsbedür­ftigen Flüchtling­en gefordert. Kretschman­n sagte auf Facebook: „Ich appelliere an die Bundesregi­erung: Ermöglicht es uns, diese Menschen aus dieser schlimmen Lage zu holen.“Natürlich brauche man eine europäisch­e Lösung. Aber man könne darauf nicht warten – die Situation in den Flüchtling­slagern auf den griechisch­en Inseln sei unerträgli­ch.

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