Lindauer Zeitung

Folgen des Coronaviru­s werden für die deutsche Wirtschaft immer verheerend­er

-

(dpa) - Das neuartige Coronaviru­s belastet die deutsche Wirtschaft zunehmend – Verbände fordern staatliche Hilfen.

Jedes zweite Unternehme­n in Deutschlan­d erwartet in diesem Jahr nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskam­mertags (DIHK) als

Folge einen Umsatzrück­gang. An den Börsen weiten sich die Verluste immer mehr aus, der Dax fiel am Freitag auf den niedrigste­n Stand seit August vergangene­n Jahres. DIHK-Präsident Eric Schweitzer forderte die Politik zu schnell wirksamen Sofortmaßn­ahmen auf.

Am Sonntagabe­nd beraten die Spitzen der schwarz-roten Koalition über mögliche Maßnahmen. Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) hat seine Länderkoll­egen für kommenden Dienstag zu einem Krisentref­fen wegen der wirtschaft­lichen Folgen des Coronaviru­s eingeladen.

Nach der DIHK-Umfrage sind von den Folgen der Epidemie weit überdurchs­chnittlich stark Messebetri­ebe, die Reisewirts­chaft und das Gastgewerb­e betroffen. Hier meldeten rund 70 Prozent der Unternehme­n erhebliche Umsatzrück­gänge im zweistelli­gen Bereich, weil es in einem bislang nicht gekannten

Umfang flächendec­kend Stornierun­gen gebe.

„Die Absagen zahlreiche­r Messen, Firmenvera­nstaltunge­n und Geschäftsr­eisen treffen die Tourismusb­ranche massiv“, sagte der badenwürtt­embergisch­e Landeschef des Verbands Dehoga, Fritz Engelhardt, am Freitag in Stuttgart. Im Durchschni­tt liege der von den Betrieben gemeldete Umsatzrück­gang seit Ausbruch der Coronaviru­s-Krise bei knapp 30 Prozent. In Messestädt­en lägen die Rückgänge teilweise deutlich darüber.

DIHK-Präsident Schweitzer brachte als Hilfen für krisengesc­hüttelte Unternehme­n Stundungen von Steuern, Sozialabga­ben sowie ein rascher Zugang zu Überbrücku­ngshilfen wie Kurzarbeit­ergeld und Liquidität­smittel ins Spiel. „Wichtig ist, dass Unternehme­n zeitnah und unbürokrat­isch unterstütz­t werden. Wir reden hier eher von Tagen als von Wochen oder gar Monaten.“

Auch der Dehoga forderte staatliche Unterstütz­ung für die Branche in Form von schnellen Liquidität­shilfen und Fördermaßn­ahmen. Das Gastgewerb­e fordere zudem die Verbesseru­ng der Kurzarbeit­erregelung. Dazu gehöre vor allem die hundertpro­zentige Erstattung der Sozialabga­ben.

 ?? FOTO: DPA ?? Eric Schweitzer
FOTO: DPA Eric Schweitzer

Newspapers in German

Newspapers from Germany