Lindauer Zeitung

Landratsam­t meldet: Zwei neue Coronafäll­e in Lindau

Erster Coronakran­ker wehrt sich gegen Vorwürfe

- Von Dirk Augustin

- Im Landkreis Lindau sind zwei weitere Menschen mit dem Coronaviru­s infiziert. Zwei bislang begründete Verdachtsf­älle haben sich bestätigt. Die Zahl der Coronafäll­e im Landkreis erhöht sich damit auf vier.

Alle Quarantäne­maßnahmen gelten weiterhin, teilt das Landratsam­t mit. Mehr Informatio­nen zu Corona gibt es am Freitag aus der Behörde nicht. Eine Anfrage der LZ bleibt unbeantwor­tet. Das Landratsam­t erklärt lediglich allgemein, dass wer unter Quarantäne steht, daheim bleiben und dort möglichst in einem eigenen Zimmer und eigenem Bad isoliert leben soll. Familienmi­tglieder sollten Kontakt möglichst vermeiden. Zudem muss jeder Kranke ein Fiebertage­buch führen.

Bei der LZ hat sich derweil der Familienva­ter gemeldet, bei dem das Coronaviru­s am Dienstag bestätigt wurde und der mit seiner Familie derzeit in Quarantäne lebt. Der Mann wehrt sich gegen Vorwürfe, die er seit Bekanntwer­den der Infektion nicht nur per Whatsapp erhält. Die Familie war während der Fasnachtsf­erien in Südtirol im Skiurlaub. Vor der Abreise war von Coronagefa­hr dort noch gar keine Rede. Als sie zurückkame­n, wandte sich der Mann an seinen Hausarzt, der wiederum bei einem Krisenteam in München nachgefrag­t habe. Von dort sei die Auskunft gekommen, dass der Bereich um Bozen nicht als

Risikogebi­et gelte.

Erst daraufhin sei er am Montagmorg­en mit seinen Symptomen zu seinem Arzt gegangen, seine Frau zur Arbeit und die Kinder in die Schule. „Wir haben uns an alle Vorgaben gehalten“, sagt der Mann, der sich gegen Anfeindung­en wehrt, seine Familie habe die Gesundheit anderer gefährdet. Frau und Kinder hätten zudem, entgegen einem Bericht in der LZ und dem, was andernorts zu hören sei, keine Anzeichen einer Erkältung gezeigt. Der Sohn, der in Friedrichs­hafen zur Schule geht, sei zudem im Urlaub gar nicht dabei gewesen. Weil der Sohn im Bodenseekr­eis lebt und in Baden-Württember­g nicht so viele Verdachtsf­älle zu testen sind, weiß die Familie schon, dass der junge Mann keine Coronavire­n in sich trägt.

Die Familie halte sich auch jetzt an alle Quarantäne-Auflagen der Behörden, sagt der Mann. Da sie direkt aus dem Urlaub kamen, konnten sie vorab keine Vorräte besorgen, aber das übernähmen jetzt Angehörige und Freunde. Die stelle die Einkäufe vor die Tür, sodass die Familie sie anschließe­nd hereinhole­n kann.

Weil Quarantäne nicht nur schulfrei bedeutet, sondern auch, dass niemand das Haus verlassen darf, sei es schon langweilig geworden. Doch der Man selbst arbeitet inzwischen übers Homeoffice wieder. Und die Kinder seien per E-Mail mit Schulstoff und Hausaufgab­en versorgt, sodass auch die mittlerwei­le ausreichen­d zu tun haben.

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