Landratsamt meldet: Zwei neue Coronafälle in Lindau
Erster Coronakranker wehrt sich gegen Vorwürfe
- Im Landkreis Lindau sind zwei weitere Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Zwei bislang begründete Verdachtsfälle haben sich bestätigt. Die Zahl der Coronafälle im Landkreis erhöht sich damit auf vier.
Alle Quarantänemaßnahmen gelten weiterhin, teilt das Landratsamt mit. Mehr Informationen zu Corona gibt es am Freitag aus der Behörde nicht. Eine Anfrage der LZ bleibt unbeantwortet. Das Landratsamt erklärt lediglich allgemein, dass wer unter Quarantäne steht, daheim bleiben und dort möglichst in einem eigenen Zimmer und eigenem Bad isoliert leben soll. Familienmitglieder sollten Kontakt möglichst vermeiden. Zudem muss jeder Kranke ein Fiebertagebuch führen.
Bei der LZ hat sich derweil der Familienvater gemeldet, bei dem das Coronavirus am Dienstag bestätigt wurde und der mit seiner Familie derzeit in Quarantäne lebt. Der Mann wehrt sich gegen Vorwürfe, die er seit Bekanntwerden der Infektion nicht nur per Whatsapp erhält. Die Familie war während der Fasnachtsferien in Südtirol im Skiurlaub. Vor der Abreise war von Coronagefahr dort noch gar keine Rede. Als sie zurückkamen, wandte sich der Mann an seinen Hausarzt, der wiederum bei einem Krisenteam in München nachgefragt habe. Von dort sei die Auskunft gekommen, dass der Bereich um Bozen nicht als
Risikogebiet gelte.
Erst daraufhin sei er am Montagmorgen mit seinen Symptomen zu seinem Arzt gegangen, seine Frau zur Arbeit und die Kinder in die Schule. „Wir haben uns an alle Vorgaben gehalten“, sagt der Mann, der sich gegen Anfeindungen wehrt, seine Familie habe die Gesundheit anderer gefährdet. Frau und Kinder hätten zudem, entgegen einem Bericht in der LZ und dem, was andernorts zu hören sei, keine Anzeichen einer Erkältung gezeigt. Der Sohn, der in Friedrichshafen zur Schule geht, sei zudem im Urlaub gar nicht dabei gewesen. Weil der Sohn im Bodenseekreis lebt und in Baden-Württemberg nicht so viele Verdachtsfälle zu testen sind, weiß die Familie schon, dass der junge Mann keine Coronaviren in sich trägt.
Die Familie halte sich auch jetzt an alle Quarantäne-Auflagen der Behörden, sagt der Mann. Da sie direkt aus dem Urlaub kamen, konnten sie vorab keine Vorräte besorgen, aber das übernähmen jetzt Angehörige und Freunde. Die stelle die Einkäufe vor die Tür, sodass die Familie sie anschließend hereinholen kann.
Weil Quarantäne nicht nur schulfrei bedeutet, sondern auch, dass niemand das Haus verlassen darf, sei es schon langweilig geworden. Doch der Man selbst arbeitet inzwischen übers Homeoffice wieder. Und die Kinder seien per E-Mail mit Schulstoff und Hausaufgaben versorgt, sodass auch die mittlerweile ausreichend zu tun haben.