Räte beschließen Bau von zwölf Motorradparkplätzen am BRK
Damit ist der alte Beschluss für die Parkplätze an der Inselhalle hinfällig – Verwaltung prüft weitere Standorte
- Seit die Motorradparkplätze an der Mauer vor einigen Jahren weggefallen sind, ist es ein Dauerstreitthema: Auf der Insel gibt es kaum noch Parkplätze für Zweiräder. Zumindest zwölf sollen nun zwischen Rotem Kreuz und kleinem See entstehen. Das wird auf Dauer nicht ausreichen. Doch es gibt weitere Lösungsansätze.
Mit dem Stadtratsbeschluss vom Donnerstagabend ist aber erst einmal der Beschluss aus dem vergangenen Jahr aufgehoben, nachdem die Stadt 25 Motorradparkplätze unter den Bäumen am Inselhallenparkhaus schaffen sollte. „Wir haben deswegen eine vernichtende Stellungnahme vom Landratsamt bekommen“, sagte Pius Hummler vom Tiefbauamt am Donnerstagabend.
Wie mehrfach berichtet, hätten die Parkplätze am Inselhallenparkhaus die Gesundheit der Bäume dort gefährdet. Außerdem drohten der Stadt Rückzahlungen von Fördergeldern. Sie hatte 1,8 Millionen Euro Förderung bekommen unter der Bedingung, den Therese-von-BayernPlatz frei von motorisiertem Verkehr zu halten. Der Stadtrat hatte die Parkplätze trotzdem beschlossen.
Dass das Thema nun erneut auf der Tagesordnung stand, gefiel nicht allen Räten. „Da sieht man wieder, wie schwierig es ist, wenn die Verwaltung es nicht will, dass ein Beschluss umgesetzt wird”, sagte Günther Brombeiß (FB).
Die Verwaltung hatte sechs Alternativen für den Standort unter den Bäumen erarbeitet. Eine davon sieht zwölf Stellplätze zwischen BRK und Kleinem See vor. „Die Variante ist sehr gut für Einheimische”, sagte Angelika Rundel (SPD). Für Auswärtige, die mit Motorrad oder Roller nach Lindau kommen, müsse man den Karl-Bever-Platz besser bewerben. Das findet Hermann Kreitmeir (BU) „geradezu lächerlich“. Wer mit dem Motorrad oder Roller nach Lindau
komme, parke nicht vor der Insel. „Der Bau von Inselhalle und Parkhaus hat ein gewisses Gebiet umfasst”, sagte Kreitmeir. Vorher habe es an der Mauer jede Menge Stellplätze gegeben. Aufgabe von Stadtrat und Verwaltung sei es, diese wieder an anderer Stelle zu ersetzen. “Wir haben jetzt 80 Stellplätze auf zwölf reduziert”, kritisierte Kreitmeir weiter. Martin Rupflin (FB) ist davon überzeugt, dass das Thema die Lindauer bewegt. „Viele fahren Roller, können ihn aber nirgends hinstellen”, sagte er. Ihn störe außerdem, dass Motorradfahrer im vergangenen Jahr verstärkt kontrolliert wurden. Er wollte wissen, ob das Ordnungsamt
bei Pedelecs mit Kennzeichen ebenso hart durchgreife. Eine Frage, die ihm Ordnungsamtsleiterin Tanja Bohnert auf die Schnelle nicht beantworten konnte.
Auch Wilhelm Böhm (CSU) ist überzeugt, dass die zwölf Stellplätze nicht ausreichen werden. „Warum öffnet man nicht das Parkhaus für Motorräder?”, griff er den Vorschlag der Verwaltung auf. Ulrike LorenzMeyer (BL) und Mathias Hotz (JA) gefällt diese Variante. „Ich glaube, dass sich viele Motorradfahrer einen trockenen und sicheren Platz wünschen”, sagte Lorenz-Meyer. Allerdings gebe es für sie keinen Grund, warum Motorradfahrer dafür nicht bezahlen sollten. „Im Parkhaus ist in den Ecken viel Platz”, sagte Hotz.
Grundsätzlich wäre auch die Verwaltung bereit, im Parkhaus ausgewiesene Plätze für Motorräder zu schaffen. Ein Problem ist bislang noch, dass die Kontaktschleife bei Zweirädern nicht auslöst, wie Tanja Bohnert erklärte. Eine Möglichkeit könnte sein, die Schranken so weit zu kürzen, dass Motorräder daran vorbei fahren können. Motorradfahrer müssten sich dann ein Handy-Ticket kaufen. Dies wird die Verwaltung nun prüfen. Ebenso wie die Frage, ob auf der gegenüberliegenden Straßenseite noch ein paar Parkplätze möglich wären.