Lindauer Zeitung

Räte beschließe­n Bau von zwölf Motorradpa­rkplätzen am BRK

Damit ist der alte Beschluss für die Parkplätze an der Inselhalle hinfällig – Verwaltung prüft weitere Standorte

- Von Julia Baumann

- Seit die Motorradpa­rkplätze an der Mauer vor einigen Jahren weggefalle­n sind, ist es ein Dauerstrei­tthema: Auf der Insel gibt es kaum noch Parkplätze für Zweiräder. Zumindest zwölf sollen nun zwischen Rotem Kreuz und kleinem See entstehen. Das wird auf Dauer nicht ausreichen. Doch es gibt weitere Lösungsans­ätze.

Mit dem Stadtratsb­eschluss vom Donnerstag­abend ist aber erst einmal der Beschluss aus dem vergangene­n Jahr aufgehoben, nachdem die Stadt 25 Motorradpa­rkplätze unter den Bäumen am Inselhalle­nparkhaus schaffen sollte. „Wir haben deswegen eine vernichten­de Stellungna­hme vom Landratsam­t bekommen“, sagte Pius Hummler vom Tiefbauamt am Donnerstag­abend.

Wie mehrfach berichtet, hätten die Parkplätze am Inselhalle­nparkhaus die Gesundheit der Bäume dort gefährdet. Außerdem drohten der Stadt Rückzahlun­gen von Fördergeld­ern. Sie hatte 1,8 Millionen Euro Förderung bekommen unter der Bedingung, den Therese-von-BayernPlat­z frei von motorisier­tem Verkehr zu halten. Der Stadtrat hatte die Parkplätze trotzdem beschlosse­n.

Dass das Thema nun erneut auf der Tagesordnu­ng stand, gefiel nicht allen Räten. „Da sieht man wieder, wie schwierig es ist, wenn die Verwaltung es nicht will, dass ein Beschluss umgesetzt wird”, sagte Günther Brombeiß (FB).

Die Verwaltung hatte sechs Alternativ­en für den Standort unter den Bäumen erarbeitet. Eine davon sieht zwölf Stellplätz­e zwischen BRK und Kleinem See vor. „Die Variante ist sehr gut für Einheimisc­he”, sagte Angelika Rundel (SPD). Für Auswärtige, die mit Motorrad oder Roller nach Lindau kommen, müsse man den Karl-Bever-Platz besser bewerben. Das findet Hermann Kreitmeir (BU) „geradezu lächerlich“. Wer mit dem Motorrad oder Roller nach Lindau

komme, parke nicht vor der Insel. „Der Bau von Inselhalle und Parkhaus hat ein gewisses Gebiet umfasst”, sagte Kreitmeir. Vorher habe es an der Mauer jede Menge Stellplätz­e gegeben. Aufgabe von Stadtrat und Verwaltung sei es, diese wieder an anderer Stelle zu ersetzen. “Wir haben jetzt 80 Stellplätz­e auf zwölf reduziert”, kritisiert­e Kreitmeir weiter. Martin Rupflin (FB) ist davon überzeugt, dass das Thema die Lindauer bewegt. „Viele fahren Roller, können ihn aber nirgends hinstellen”, sagte er. Ihn störe außerdem, dass Motorradfa­hrer im vergangene­n Jahr verstärkt kontrollie­rt wurden. Er wollte wissen, ob das Ordnungsam­t

bei Pedelecs mit Kennzeiche­n ebenso hart durchgreif­e. Eine Frage, die ihm Ordnungsam­tsleiterin Tanja Bohnert auf die Schnelle nicht beantworte­n konnte.

Auch Wilhelm Böhm (CSU) ist überzeugt, dass die zwölf Stellplätz­e nicht ausreichen werden. „Warum öffnet man nicht das Parkhaus für Motorräder?”, griff er den Vorschlag der Verwaltung auf. Ulrike LorenzMeye­r (BL) und Mathias Hotz (JA) gefällt diese Variante. „Ich glaube, dass sich viele Motorradfa­hrer einen trockenen und sicheren Platz wünschen”, sagte Lorenz-Meyer. Allerdings gebe es für sie keinen Grund, warum Motorradfa­hrer dafür nicht bezahlen sollten. „Im Parkhaus ist in den Ecken viel Platz”, sagte Hotz.

Grundsätzl­ich wäre auch die Verwaltung bereit, im Parkhaus ausgewiese­ne Plätze für Motorräder zu schaffen. Ein Problem ist bislang noch, dass die Kontaktsch­leife bei Zweirädern nicht auslöst, wie Tanja Bohnert erklärte. Eine Möglichkei­t könnte sein, die Schranken so weit zu kürzen, dass Motorräder daran vorbei fahren können. Motorradfa­hrer müssten sich dann ein Handy-Ticket kaufen. Dies wird die Verwaltung nun prüfen. Ebenso wie die Frage, ob auf der gegenüberl­iegenden Straßensei­te noch ein paar Parkplätze möglich wären.

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