Wer hat bald den Hut auf?
Lindenberg sucht die nächste Deutsche Hutkönigin – Was eine echte Monarchin ausmacht
- Sicheres Auftreten, Kontaktfreude, Selbstbewusstsein – all das sollte eine Frau mitbringen, die Lindenberg als Hutkönigin regieren will. „Aber in erster Linie braucht sie einfach eine ganz, ganz große Freude an Hüten“, sagt Angelika Schreiber, die Leiterin des Lindenberger Hutmuseums.
Die Stadt Lindenberg ist von nun an wieder auf der Suche nach einer neuen Hutkönigin, die zwei Jahre lang die Stadt Lindenberg und das Hutmuseum bei zahlreichen Veranstaltungen repräsentieren wird. „Die Hutkönigin soll die Geschichte dieses kleinen Allgäuer Orts nach draußen tragen“, sagt Schreiber.
Jede Frau, die mindestens 25 Jahre alt ist, kann sich für das Amt bewerben. Warum gibt es ein Mindestalter? „Hüte machen einen sichtbar. Da muss man schon ein gewisses Selbstbewusstsein haben“, antwortet Schreiber. Und dieses Selbstbewusstsein bringen ihrer Ansicht nach eher Frauen dieses Alters mit. Eine klassische Misswahl, bei der es vor allem um Jugendlichkeit und Schönheit geht, sei die Wahl zur Hutkönigin also nicht, betont Schreiber. Das Aussehen spiele eher eine untergeordnete Rolle. Es gehe nicht darum, bestimmte Maße zu haben oder wie ein Model auszusehen, sagt sie. „Es geht um individuelles gutes Aussehen – und das kann sehr vielfältig sein.“Viel Platz für Individualität gibt es auch bei den Aufgaben der Hutkönigin: „Jede Hutkönigin darf und soll ihre eigenen Akzente setzen, weil die Frauen selbst ja auch so unterschiedlich sind“, sagt Schreiber. Die nun scheidende Hutkönigin Vanessa Höss nutzt beispielsweise vor allem soziale Medien, um das Thema „Hut“auch jüngeren Zielgruppen näherzubringen. Dazu veröffentlicht sie regelmäßig Bilder, auf denen sie jeweils ihren „Hut der Woche“vorstellt.
Zu den Aufgaben der Hutkönigin gehört aber auch, viele Veranstaltungen zu besuchen. Darauf sollte die neue Monarchin also unbedingt Lust haben. „Egal, ob es um einen Besuch im Altenheim geht oder um eine große Messe“, sagt Schreiber.
Auch wenn die jetzige Hutkönigin aus Lindenberg kommt und die vergangenen Amtsträgerinnen zumindest aus der Region stammten: Das ist kein Muss. „Wir haben erfreulich viele Bewerbungen aus ganz Deutschland“, sagt die Hutmuseumsleiterin. „Das finde ich toll. Denn diejenigen bringen einen ganz anderen Blick auf unseren Ort mit.“
Wer sich vorstellen kann, die neue Hut-Regentin zu werden, sollte eine kurze Bewerbung an das Lindenberger Kultur- und Gästeamt schicken. Angelika Schreiber gibt noch einen wichtigen Tipp: „Schicken Sie auf jeden Fall ein Bild mit, auf dem Sie einen Hut tragen. Denn wir wollen ja sehen, ob die Kandidatinnen auch wirklich Hüte mögen.“Dabei sollte das Bild mit Hut aber auf keinen Fall aufgesetzt wirken, fügt Schreiber hinzu.