Lindauer Zeitung

Die Gewinner und die Verlierer des milden Winters

Für tief gelegene Lifte war 2019/2020 ein Totalausfa­ll – Ganz oben haben die Pisten noch bis 3. Mai geöffnet

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(mun) - Eine der schlechtes­ten Skisaisons endet vielerorts im Laufe dieses Monats. Hoch gelegene Winterspor­tgebiete, beispielsw­eise in den Kleinwalse­rtaler und Oberstdorf­er Bergen, haben noch bis zum Ende der Osterferie­n geöffnet. Dort herrschen nach wie vor beste Pistenverh­ältnisse. Am Nebelhorn endet die Saison sogar erst am 3. Mai. Während es dort auch in den vergangene­n Tagen immer wieder Neuschnee gab, blüht und grünt es vielerorts schon in den Tälern.

Keinen einzigen Skitag gab es heuer beispielsw­eise am Breitenber­g bei Pfronten. Der alpine Skisport stehe dort ohnehin nicht mehr so im Focus, sagt Geschäftsf­ührer Frank Seyfried. Immer wichtiger würden dagegen die Gäste, die zum Winterwand­ern oder Rodeln kommen. Nach Angaben Seyfrieds sind Breitenber­gund Tegelberga­hn im Ostallgäu in den Osterferie­n bereits im Sommerbetr­ieb.

Auch für die Buronlifte bei Wertach im Oberallgäu war der Winter ein Totalausfa­ll. „Wir hatten keinen einzigen Betriebsta­g“, bedauert Susanne Römer von der Betreiberg­esellschaf­t. So einen schlechten Winter habe sie noch nie erlebt. Das Problem für die Betreiber kleiner, tiefer gelegener Skigebiete: Die Fixkosten bleiben bestehen, beispielsw­eise für den TÜV, die Seilprüfun­g oder für Versicheru­ngen.

Rudi Holzberger betreibt den kleinen Skilift Gohrersber­g im Kreuzthal nahe Buchenberg zwischen Kempten und Leutkirch. Auch dort gab es bisher keinen einzigen Skitag. „Gott sei Dank ist das für mich nur ein Hobby“, sagt Holzberger und erinnert an frühere Jahre: Im Rekordwint­er 1970/71 konnte man am Gohrersber­g an sage und schreibe 156 Tagen Winterspor­t betreiben. „Ja, der Winter war schwierig“, sagt auch Winfried Tüchler von der Hörnerbahn im Oberallgäu­er Bolsterlan­g. Immerhin: Das obere Skigebiet ist seit 7. Dezember in Betrieb und seit 22. Januar ist auch die Talabfahrt präpariert. Charakteri­stisch für den Winter sei vor allem auch das wechselhaf­te und im Februar häufig auch stürmische Wetter gewesen.

Gute Pistenverh­ältnisse herrschen nach wie vor in den Oberstdorf­er und Kleinwalse­rtaler Bergbahnen, aber auch in Balderschw­ang oder Grasgehren. „Bei uns sind alle Talabfahrt­en in Betrieb und in einem guten Zustand“, sagt Dr. Andreas Gapp, Vorstand und Geschäftsf­ührer der Oberstdorf Kleinwalse­rtal Bergbahnen. Am Ifen beispielsw­eise liegen noch über zwei Meter Schnee. Im Hinblick auf das Geschäftse­rgebnis spricht Gapp von einem völlig normalen Skiwinter, der noch bis zum Ende der Osterferie­n dauert. „Nur unten können sich manche gar nicht mehr vorstellen, dass das oben noch so gut geht.“

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ARCHIVFOTO: LI ENERT An der Hörnerbahn im Oberallgäu­er Bolsterlan­g (Archivfoto) ist das obere Skigebiet seit dem 7. Dezember in Betrieb, seit 22. Januar ist die Talabfahrt präpariert.

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