100 Zuhörer bei Vortrag „Der gläserne Patient“
(lz) - Im Kulturboden in Lindenberg hat eine Veranstaltung des Gesundheitsnetzes Westallgäu mit einem Vortrag von dem bekannten Künstler und IT-Spezialisten Rolf-Dieter Lenkewitz mit Diskussion stattgefunden. Gekommen waren laut Pressemitteilung etwa 100 Zuhörer.
Unter der Überschrift „Der gläserne Patient“standen die Gesundheitsdaten der Patienten im Mittelpunkt, die eigentlich als besonders sensible Teilmenge personenbezogener Daten unter dem besonderen Schutz von der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) stünden, so die Mitteillung. Die Daten seien aber der Rohstoff des 21. Jahrhunderts geworden und damit Objekt der Begehrlichkeiten: So wird der Wert von Google mit über einer Billion Dollar eingeschätzt, der von Facebook mit 570 Milliarden und zum Vergleich der des Autobauers VW mit nur 90 Milliarden. Der Gesundheitsmarkt habe sich in Deutschland zum bedeutungsvollsten Markt entwickelt. In diesem Zusammenhang sei eines der größten IT-Projekte der Welt zu sehen, nämlich der Aufbau der Telematik-Infrastruktur in Deutschland mit dem Zwangsanschluss von etwa 230 000 Leistungserbringern und einer enormen zentralen Sammlung von Gesundheitsdaten, unter anderem von 890 Millionen e-Rezepten und 350 Millionen e-Arztbriefen pro Jahr. Um die Daten der 73 Millionen gesetzlich Versicherten maschinenlesbar zu machen und eine Zusammenführung zu gewährleisten, brauche es eine Ergänzung und Umformung der Sprache. Das begründe die notwendige semantische Interoperabilität mit Sprachen wie XML oder HL7. Moderne Medizingeräte würden bereits auf der Basis solcher Sprachen entwickelt, und gleichzeitig schrumpfe die Größe der eingebauten Microchips in den Nanobereich, durchdringen Anwendungen in Haus, Wohnung, Kleidung, Auto und dem Inneren es Körpers und produzierten automatisch Daten in die Cloud, wie es in der Mitteilung weiter heißt.