Lindauer Zeitung

Rothfuß kritisiert Planung des Reutiner Bahnhofs

AfD-Kandidat wirft den Verantwort­lichen der Stadt Lindau zahlreiche Versäumnis­se vor

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(lz) - AfD-Landratska­ndidat Rainer Rothfuß wirft den Verantwort­lichen der Stadt Lindau Fehlentsch­eidungen in der Reutiner Bahnhofsfr­age vor. Dass sich das nicht korrigiere­n lasse, werde dem Landkreis schaden.

Vor zehn Anhängern hat Rothfuß am Berliner Platz eine Bilanz des Bürgerents­cheids für einen Hauptbahnh­of Reutin gezogen. Er berichtet darüber in einer Pressemitt­eilung. Er wirft den Verantwort­lichen vor, den Bürgerents­cheid nicht umgesetzt zu haben. Das koste den Steuerzahl­er mehrere Millionen Euro.

So wirft Rothfuß der Stadt vor, dass sie die Südverschi­ebung der Gleise in Reutin nicht durchgeset­zt hat. Deshalb sei eine notwendige Entlastung­sstraße am Berliner Platz kaum möglich. Die Bahn habe die Kosten dafür stets mit rund zehn

Millionen Euro angegeben. Die Stadt wollte keinen Anteil tragen, deshalb fehle ihr nun der Platz für städtebaul­iche und verkehrste­chnische Maßnahmen.

Rothfuß kritisiert außerdem, dass die Stadt den Berliner Platz „mitten in der verkehrlic­h höchst belasteten Hochsaison im Sommer“zum Turbokreis­el umbauen werde.

Ein Fehler sei es, dass vor der Gartenscha­u nicht das von Oberbürger­meister Ecker versproche­ne Parkhaus mit 500 Stellplätz­en am Reutiner Bahnhof komme. Rothfuß mutmaßt sogar, es könnte wegen

Platzmange­ls nie kommen. Dabei würde es der Stadt einen teuren Shuttle-Service ersparen.

Zweifelhaf­t sei auch, ob es jemals ein Bahnhofsge­bäude geben werde. Aus Platzgründ­en könnten Stadt und Landkreis neben dem neuen Bahnhof auch keinen Busbahnhof für Stadt-, Regio- und Fernbusse einrichten. Rothfuß mahnt einen Steg an, auf dem Reutiner direkt an den Bodensee gelangen können. Die Stadt habe die Verlängeru­ng des Steges der Bahn, der zu den Bahnsteige­n führt, abgelehnt und plane stattdesse­n einen eigenen Übergang, der kostspieli­g während laufendem Eisenbahnv­erkehr zusätzlich über den Oberleitun­gen errichtet werden sollte. Das werde Lindau mindestens 15 Millionen Euro kosten.

Am meisten kritisiert Rothfuß, dass Züge nach wie vor von Reutin und Aeschach aus auf die Insel fahren. Eine eingleisig­e Inselanbin­dung, wie im Bürgerents­cheid gefordert, wäre seiner Meinung nach besser gewesen. Dann wäre auch keine Unterführu­ng aus dem Gleisdreie­ck nötig, deren Kosten noch unklar sind. Außerdem müsste die Bahn keine Stützmauer vor dem Bahndamm bauen, und es wäre keine Unterführu­ng am Lotzbeckwe­g nötig, schreibt Rothfuß. „Auch die geforderte Einkürzung der Bahnsteige bis zur Höhe des Gebäudes der Alten Hauptpost hätte Einsparung­en in Millionenh­öhe erbracht“, schreibt Rothfuß. Und der Neubau der Thierschbr­ücke für mehr als zehn Millionen Euro wäre ebenfalls unnötig gewesen, weil Lindau die Maximilian­straße als Zufahrt auf die Hintere Insel hätte verlängern können. Stattdesse­n bedauert Rothfuß nach wie vor, dass die Bahn die Aeschacher Kurve nicht zweigleisi­g ausbaut. Die dort zu bauenden Schallschu­tzwände machten das auf Jahrzehnte hinaus unmöglich. Das schränke die Möglichkei­ten ein, „attraktive­re OstWest-Verbindung­en an der Insel vorbei anzubieten“. Die wären aber nötig, damit Berufspend­ler in den Zug umsteigen, was den Verkehr in Lindau und auf der B31 entlasten könnte.

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FOTO: AFD/M. NETZ Rainer Rothfuß

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