Belgischer Schlingerkurs auf schneefreier Straße
Mit dem Skifahren ist es ja heuer so eine Sache: Eigentlich herrschen zwar vielerorts sehr angenehme Temperaturen und auf den grasgrünen Almhütten die schönste Biergartenstimmung. Aber mit dem Herumwedeln, Pflug- und Buckelpistenfahren ist es halt nichts, weil der Schnee fehlt. Warum das so ist, darüber diskutieren die Leute bereits seit dem Spätherbst mit Leidenschaft. Potenzielle Schuldige lassen sich von Petrus über den Klimawandel bis hin zu Klimaoptimisten in großer Zahl finden, die zu sagen pflegen, dass es das ja schon immer gegeben habe. Der einzig zutreffende Grund ist aber am Ende freilich: es hat einfach nicht geschneit.
Die Belgier sind an sich ausgezeichnet an das schneelose Klima angepasst. Reagieren aber merkwürdig, wenn sie im Ausland – konkret im schönen Österreich – keinen Schnee vorfinden.
Anders ist kaum zu erklären, warum ein 29-jähriger Belgier in Wagrain mit Skischuhen an den Füßen einen Kleinbus lenkte. Jeder weiß, dass lediglich hochhackige Stöckelschuhe ähnlich ungeeignet sind, um sich zwischen den Pedalen zurechtzufinden. Zu allem Überfluss stellte die Polizei, nachdem der Fahrer folgerichtig mit seinem Vehikel aus einer Kurve geflogen und verunfallt war, 2,02 Promille im Blut fest.
Dass die Polizei dem schlingernden Fahrer, der zum Glück vollkommen unverletzt blieb, noch vor Ort den Führerschein abgenommen hat, ist freilich nur ein sehr schwacher Trost. Denn dadurch fährt ein betrunkener Belgier auch nicht besser. Und zu schneien fängt es davon auch nicht an. (nyf)